1999 verhalfen ihm 10 nackte Friseusen zum großen Durchbruch. Seitdem ist er vom Ballermann und den großen deutschen Partybühnen nicht mehr wegzudenken: Mickie Krause. Trifft man den 47-Jährigen allerdings abseits der Bühne, würde man ihn erstens gar nicht erkennen und wäre wahrscheinlich zweitens der Meinung, gerade einem unglaublichen Spießer begegnet zu sein.
Mal ehrlich: Wenn jemand schreit „Zeig doch mal die Möpse“, und Dutzende Frauen und Mädels aller Altersstufen tun, wie ihnen geheißen, und fühlen sich dabei auch noch besonders gut, kann es sich nur um eines handeln – einen Auftritt des Partysängers Mickie Krause. Ende der 90er als Schmuddelsänger am Ballermann groß geworden, verteilt er musikalische Lebensweisheiten wie „Biste braun, kriegste Fraun“ oder „Orange trägt nur die Müllabfuhr“. „Mit den Jahren habe ich mich musikalisch weiterentwickelt“, verrät er im Interview, „und habe mich mit ‚Nur noch Schuhe an‘ oder ‚Schatzi, schenk mir ein Foto‘ einem noch größeren Publikum geöffnet und bin kompatibler und erwachsener geworden.“
Dafür wurde er bereits dreimal mit dem Ballermann-Award ausgezeichnet.
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So haben wir ihn noch nie erlebt!
Das krasse Gegenteil: Krause privat. Hier heißt er Michael Engels, nimmt die Perücke, die in der Öffentlichkeit sein Privatleben schützen soll, ab und schlägt eher leise, schon fast spießige Töne an. Seit 1991 ist er mit seiner heutigen Frau zusammen, die er im Ferienlager der katholischen Pfadfinder kennen und lieben gelernt hat. Neben einer Ausbildung zum Textilveredler hat er auch die zum Jugend- und Heimerzieher absolviert: „Ich wollte immer schon einen pädagogischen Beruf ergreifen und bin bis heute ja auch dabei geblieben.“
Michael, der schon in seiner Jugend immer nur Mickie genannt wurde, ist heute Vater von drei Töchtern und einem Sohn im Alter von 2 bis 15 Jahren, für heutige Verhältnisse schon eine Großfamilie: „Was ich daran liebe: Du kommst nach Hause und immer ist irgendjemand da.“ Die Familie lebt im 8000-Seelen-Dorf Münsterland Wettringen, seinem Geburtsort. Wie es sich für einen anständigen Dorf-Ureinwohner gehört, ist der Partysänger Mitglied im örtlichen Schützenverein.
„Ich hoffe, dass die Kinder nicht so werden wie ich.“
Auch im Familiendomizil auf Mallorca, das an ein Schneckenhaus erinnert, geht es dank vieler Köpfe zwar rund, aber dennoch eher gemütlich, ja fast schon romantisch zu. Gerade Wände und Ecken gibt es kaum, Rundungen und Kuschelecken dominieren das heimelige Bild des Bungalows aus der 60er Jahren. Und dann der Blick: Nur ein paar Meter entfernt beginnt der Strand, dahinter das türkisblaue Mittelmeer mit Segelbooten, duftende Pinien – eben das Mallorca fernab von Rummel und Ballermann, das viele unserer deutschen Partysänger so zu schätzen wissen.
Und als Papa wünscht sich Krause: „Ich hoffe, dass die Kinder nicht so werden wie ich. Sie haben Gott sei Dank auch etwas von meiner Frau, sind ein bisschen ruhiger und entspannter.“ Unterstützung bei der Entwicklung zum Ballermann-Star sollten sie von ihm auf jeden Fall nicht erwarten, „weil ich weiß, wie anstrengend das ist“ – da ist er wieder, der sympathische Spießer.