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Howard Carpendale – Vom Sportler in Südafrika zu Deutschlands Schmusesänger

Howard Carpendale ist aus dem deutschen Musikgeschäft nicht mehr wegzudenken. Mit seiner samtenen Stimme und Hits wie „Hello again“, „Tür an Tür mit Alice“ und „Nachts, wenn alles schläft“ hat er sich in die Herzen von Millionen Fans gesungen. Doch Howies Weg begann unter ganz anderen Vorzeichen.   Howard Carpendale wuchs im südafrikanischen Durban auf. […]

Howard Carpendale Schlagernacht des Jahres Stuttgart
Credit: © Frank Weichert / Schlager.de

Howard Carpendale ist aus dem deutschen Musikgeschäft nicht mehr wegzudenken. Mit seiner samtenen Stimme und Hits wie „Hello again“, „Tür an Tür mit Alice“ und „Nachts, wenn alles schläft“ hat er sich in die Herzen von Millionen Fans gesungen. Doch Howies Weg begann unter ganz anderen Vorzeichen.

 

Howard Carpendale wuchs im südafrikanischen Durban auf. In einem Interview mit seinem Freund Markus Lanz erzählte er, dass er in der Schule gemobbt wurde. Er war klein und unsportlich, seine Mitschüler nannten ihn ein Weichei. Doch mit der Pubertät machte er einen Wachstumsschub durch und entwickelte ungeahnte Kräfte. Er war plötzlich der schnellste Schüler der ganzen Schule und beschützte die jüngeren Kinder. Nun wuchs seine Begeisterung für den Sport, er spielte Rugby, Cricket und war 1963 sogar südafrikanischer Jugendmeister im Kugelstoßen.

Howard Carpendale: Der Erfolg blieb aus!

Doch seine Leidenschaft für die Musik war stärker. So versuchte er sich in seiner Heimat als Beatsänger und Elvis-Presley-Imitator. Doch der Erfolg blieb aus. Also verließ der erfolglose Nachwuchssänger seine Heimat und ging zunächst nach Großbritannien. Auch dort sang er in Beatgruppen. Die Aufenthaltserlaubnis besorgte er sich bei einer Wirtin aus dem ostfriesischen Norddeich. Auch bei ihr trat er auf und tingelte von nun an durch deutsche Gaststätten. Im Zuge eines Gastspiels in Köln bewarb er sich bei der Plattenfirma EMI Electrola und bekam einen Plattenvertrag als Schlagersänger. Seine erste Single hieß „Lebenslänglich“ und wurde 1966 von Jazzlegende Paul Kuhn produziert. Humorvoll erzählte Howard bei Lanz, dass er damals noch kein Deutsch konnte und die Texte phonetisch lernen musste. Besonders die Aussprache des Wortes „furchtbar“ bereitete ihm Schwierigkeiten. Er verstand immer „fruchtbar“ … „Lebenslänglich“ verkaufte sich 60.000 Mal, für die damalige Zeit eher ein Flop. Drei Jahre später hatte er mit der deutschen Coverversion des Beatles-Klassikers „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ seinen ersten Hit. 1970 gewann er mit „Das schöne Mädchen von Seite Eins“ das Deutsche Schlagerfestival. Er glaubte so sehr an das Lied, dass er seine Eltern extra nach Deutschland einfliegen ließ, damit sie den Triumph ihres Sohnes miterleben konnten.

Howie litt unter Größenwahn!

Danach verfiel der Künstler nach eigenen Angaben in Größenwahn. Die nächsten Platten floppten, die Plattenfirma wollte die Zusammenarbeit beenden. Doch dann kam Howie die rettende Idee. Er machte einen Deal mit der Electrola: Wenn er seine eigenen, selbstgeschriebenen Songs singen darf und diese kein Erfolg werden, beendet er sofort die Zusammenarbeit, ohne dass die Plattenfirma Schaden nimmt. Das Experiment glückte. „Da nahm er seine Gitarre“ und „Du fängst den Wind niemals ein“ bewiesen seine Stärke als Songschreiber und wurden Millionenhits. Dann ließ er den bekannten Textdichter Joachim Horn deutsche Texte zu ausländischen Klassikern schreiben. Auch die daraus entstandenen Songs „Fremde oder Freunde“, „Deine Spuren im Sand“ wurden große Erfolge und werden heute noch von seinen Fans in Konzerten gefordert. Während er mit seinen Alben weiterhin ganz vorne in den Charts landete, gelang ihm in den Folgejahren kein Singlehit mehr. Das sollte sich 1984 mit „Hello again“ schlagartig ändern. Das Lied wurde zu einem der größten Erfolge seiner Karriere. Der im selben Jahr erschienene Song „Samstag Nacht“ schaffte es zwar „nur“ auf Platz 26 der Singlecharts, gilt aber heute als einer der Howie-Hits schlechthin.

Howard Carpendale: Karriereende 2003?

In den Folgejahren legte der Künstler den Fokus auf seine Studioalben und vor allem auf seine bis heute erfolgreiche Tourneen. So hält er laut eigener Aussage bis heute den Rekord der meisten hintereinander ausverkauften Konzerte im Hamburger CCH. 2003 dann der Schock für seine Fans: Howard Carpendale will seine Karriere endgültig beenden. Die Abschiedstournee glich einem Triumphzug. An einem Tag spielte er zwei ausverkaufte Konzerte in der Köln Arena. Zehntausende Fans verabschiedeten sich von ihrem Star. Vier Jahre später können die Fans aufatmen: der Sänger gibt mit den Worten „Ich will wieder!“ bei Johannes B. Kerner sein Comeback bekannt. Deutschland im Howie-Hype. Sein Comeback-Album „20 Uhr 10“ stürmt die Charts und erreicht Platinstatus und die Tournee ist ausverkauft.

War alles nur ein gutgemachter PR-Gag?

 

Kritiker hielten die Abschiedstournee und das Comeback für einen PR-Gag, doch erst Jahre später offenbarte der Sänger die wahren Gründe für seinen Rücktritt vom Rücktritt: nach dem letzten Konzert verfiel er in schwere Depressionen. Hätte sein geliebter Sohn Wayne ihn nicht aus seiner Wahlheimat Florida nach Deutschland zurückgeholt, wo er sich in professionelle Hände begab, hätte er sich vielleicht sogar das Leben genommen.

 

Auch die weiteren, alle zwei Jahre erscheinenden neuen Studioalben von Howard Carpendale erreichen Goldstatus und die Konzerte sind ausverkauft. Doch das reicht dem mutigen Sänger bald nicht mehr. Er trennt sich von seinem langjährigen Freund und Manager Dieter Weidenfeld, der auch an vielen seiner Lieder beteiligt war, und sucht sich ein neues Team aus Komponisten, Textern und Managern. Er will jünger, zeitgemäßer und poppiger werden und das Image des Schmusesängers abstreifen. Die Fans machen seinen Sinneswandel mit und verhelfen dem „neuen“ Carpendale zu Top-Ten-Platzierungen. Doch ein richtiger Dauerbrenner gelingt ihm mit diesen Songs nicht. Also besinnt er sich seiner Wurzeln und nimmt 2019 ein Album mit dem Royal Philharmonic Orchestra in den legendären Londoner Abbey Road Studios auf. Noch einmal singt er seine größten Hits und eigene Lieblingslieder ein, diesmal begleitet von einem der besten klassischen Orchester der Welt. Auch sein aktuelles Projekt „Die Show meines Lebens'“ ist ein Rückblick auf die Höhepunkte seiner Karriere. Dafür wurde seine Band extra erweitert, um eine größere musikalische Bandbreite abdecken zu können.

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Howies Ende bleibt offen!

Howard Carpendale ist angekommen. Er will in Zukunft keine Alben mehr aufnehmen, sondern sich ganz seinen aktuellen Projekten widmen. Damit wird er seine große Fangemeinde sicher begeistern.