Standing Ovations für den verurteilten Steuersünden-Starkoch Alfons Schuhbeck (38 Monate Freiheitsstrafe ohne Bewährung). Im Münchner Spiegelzelt „Teatro“ legte ausgerechnet er die größte Show hin. Anlass war eigentlich die Premiere vom neuen Zelt-Programm „Moonia“. Doch schon bei Sekt, Kir Royal und Blitzlichtgewitter im Foyer war klar: Eigentlich waren alle für ihren Starkoch gekommen, um ihn noch einmal zu feiern.
Alfons Schuhbeck: „Ich trinke jetzt zwei Schnapsal“
Ein irritierendes Ereignis zwischen Beifall und der Lust, sich am Leid eines gefallenen Stars zu ergötzen. Zwei Songs gab er mit seiner tiefen Stimme zum besten („Sweet Caroline“ von Neil Diamond und „I cant’t help falling in love with you“). Danach sagte Schuhbeck sichtlich müde, belastet, bedrückt: „Ich trinke jetzt zwei Schnapsal, die letzten zwei Wochen waren nicht so der Hit bei mir.“ Nur ein kurzes Lächeln huscht über seine Lippen. Keine Antworten auf Fragen zu seinem Prozess oder seiner Gefühlslage. Er wolle einfach nur den Abend mit Freunden ausklingen lassen – Mensch sein, statt Verurteilter.
Schlagerstar Marianne Hartl steht zu ihrem Alfons
Das Landgericht München hatte am Donnerstag vergangener Woche eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe gegen den Fernsehkoch verhängt. Schuhbecks Anwälte, von denen einer am Abend auch im Publikum saß, hatten nur wenige Stunden vor dem Auftritt mitgeteilt, dass er Revision gegen das Urteil einlege. Das „Teatro“ hat indes auf seiner Homepage eine „Allgemeine Information“ publiziert: „Das Teatro ist nicht Gegenstand des Prozesses um Alfons Schuhbeck.“ Andere gehen nicht auf Distanz. Schlagerstar Marianne Hartl zu SPIEGEL: „Wir sind seit fünf Jahrzehnten Freunde. Und das bleiben wir auch. Nach der ganzen Gerichtsgeschichte finde ich toll, dass er sich stellt.“ Eine Einstellung wie zu besten Schickeria-Zeiten.