Vor 10 Jahren wurde Andreas Gabalier nach seinem Auftritt bei „Willkommen bei Carmen Nebel“ in Deutschland zum Superstar. Seitdem ist viel passiert: Er füllt Stadien, machte ein Duett mit Weltstar Arnold Schwarzenegger und brachte sogar schon ein Best Of-Album auf den Markt. Wir haben ihn zum Interview getroffen und festgestellt: Groß ist er geworden, der Andreas…
Helene Fischer und Du – Ihr seid die absoluten Mega-Stars im deutschsprachigen Raum…
Ja, bei ihr läuft es natürlich auch sensationell, aber ich weiß, dass es eben viele andere Kollegen gibt, die richtig zu kämpfen haben in der Branche.
Bisher waren alle Deine Alben ein großer Erfolg. Woher holst Du Deine Inspirationen?
Das ist nicht immer einfach. Aber viele Ideen nehme ich aus dem Alltag. Dinge, die man erlebt oder registriert, Begegnungen, die man hat. Manchmal ist es dann so, dass ich morgens um drei Uhr im Hotelzimmer das Licht anmache, weil mir eine Melodie eingefallen ist. Dann summe ich die vor mich hin und nehme sie gleich auf, sonst ist sie am nächsten Morgen weg. Oder manchmal fahre ich von der Autobahn runter auf einen Parkplatz und notiere mir einen Text, der mir gerade in den Kopf gekommen ist. Es ist ein langer Entwicklungsprozess, bis so ein Album entsteht. Man setzt sich nicht hin, und produziert das in zwei Wochen. Eigentlich sammele ich das ganze Jahr über Ideen.
Deine Konzerte sind wie eine große Party – was passiert mit Dir in dem Moment, wenn Du auf die Bühne kommst und die vielen Fans siehst?
Dieses Gefühl kann man nur schwer beschreiben. Es ist eine Mischung aus Stolz, enormer Vorfreude. Ich blinzele meistens schon vorher ein bisschen durch den Vorhang und sehe die vielen strahlenden Gesichter. Ganze Familien in Trachten, wunderschön angezogen. Ich spüre die Stimmung und manchmal fühle ich mich dann wirklich ein bisschen wie der Mountain Man, der alle rettet (lacht).
Wie viele Lederhosen hast Du eigentlich im Schrank?
Es sind so acht bis zehn. Zwischendurch muss ich die natürlich immer wieder entsorgen, weil die schon sehr strapaziert werden durch die Konzerte. Bei so einer Tournee, wenn ich jeden Tag auf der Bühne stehe, halten die nicht allzu lange. Auf der Bühne geht es ja immer ziemlich heiß her. Manchmal allerdings auch kalt. Ich bin ich sogar bei minus zehn Grad und im Schneegestöber aufgetreten.
Gibt es einen Lieblingsort, wo Sie gerne sind, wenn Sie nicht auftreten?
Natürlich bin ich am allerliebsten zuhause in der Steiermark, in Graz. Im Sommer bin ich gerne mit dem Motorrad unterwegs.
Hast Du Dich durch all den Erfolg verändert?
Ich glaube nicht, dass ich mich verändert habe. Ich bin und bleibe ein Bauernbub. Ich bin sehr verwurzelt mit meiner österreichischen Heimat. Und wenn ich auf Reisen bin, dann vermisse ich die Berge, meine Freunde, meine Familie, die Nachbarn. Das alles bedeutet mir heute sehr viel mehr als früher. Und auch wenn ich viel unterwegs bin, nehme ich mir Zeit für meine Familie und meine Freunde, um mit ihnen etwas zu unternehmen oder einfach auch nur, um mal einen zu heben…
Es gibt Kollegen, die nicht so bodenständig sind und abheben, wenn sie Erfolg haben…
Das kann ich schon irgendwo auch verstehen, denn nicht jeder kommt damit klar. Das ist ja auch extrem prägend, wenn sich das Leben plötzlich so extrem verändert und man überall den roten Teppich ausgerollt bekommt. Das ist ja einfach auch nicht mehr normal. Ich würde auch niemanden verurteilen, der deshalb den Höhenflug bekommt. Jeder Mensch ist eben anders…