Nicht nur in seiner Heimat Österreich ist Andreas Gabalier ein echter Superstar, sondern auch in Deutschland. Mit Songs wie „I sing a Lied für di“ oder „Hulapalu“ füllt der Volks Rock’n’Roller regelmäßig große Hallen und heizt dem Publikum ordentlich ein. Dabei wirkt der 39-Jährige stets gut gelaunt und ausgelassen. Einen anderen Gabalier kennen die Fans eigentlich nicht. Seine zerbrechliche Seite lässt sich der Sänger für gewöhnlich nicht anmerken. Doch es gibt sie, wie er jetzt in einem tränenreichen Interview zeigte!
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Andreas Gabalier: In diesem Jahr gelang ihm der Durchbruch
Er ist erfolgreicher Sänger und das schon seit 16 Jahren. Andreas Gabalier gelang 2009 der Durchbruch, nachdem er am nationalen Vorentscheid zum Grand Prix der Volksmusik teilgenommen hatte und mit seinem im selben Jahr erschienenen Debütalbum “Da komm’ ich her” auf dem vierten Platz in den österreichischen Charts landete. Seither ging seine Karriere steil bergauf und Gabalier wurde zum gefeierten Mega-Star der Volksmusik. Die Fans, vor allem die Weiblichen, liegen ihm zu Füßen. Mit seinen Muckis und der ikonischen Lederhose wirkt der Österreicher stets wie der starke, selbstbewusste Sänger, den nichts aus der Fassung bringen kann. Das ist auch meist so – außer bei diesem einem Thema.
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Andreas Gabalier: Die wohl dunkelste Zeit in seinem Leben
Wenn Andreas Gabalier über seinen Vater und seine Schwester spricht, dann kommen sie unweigerlich auf: die Erinnerungen an die dunkelste Zeit in seinem Leben. Denn der Österreicher verlor nicht nur seinen Vater durch einen Suizid, sondern auch zwei Jahre später seine Schwester. Ein unfassbares Schicksal, über das vermutlich die wenigsten öffentlich sprechen würden. Immerhin verlangt es viel Kraft, sich gedanklich an so schmerzhafte Stunden, Tage und Monate zurückzuerinnern. Gabalier dürfte sich dessen bewusst gewesen sein, als er der „Bild“ ein Interview zu dem Tod seiner beiden geliebten Familienmitglieder gab – er willigte dennoch ein und gab im Gespräch tiefe Einblicke in sein Seelenleben.
Andreas Gabalier: „War noch viel schlimmer“
„Als es passierte, hatte ich es lange Zeit nicht wirklich realisiert. Ich hoffte jeden Tag, wieder aufzuwachen aus diesem Traum. Dem war aber nicht so“, sagt Gabalier über die Zeit nach dem Tod seines Vaters und seiner Schwester. Mit Tränen in den Augen gibt er zu: „Der Tod meiner kleinen Schwester, Papas Prinzessin, zwei Jahre
nach seinem Suizid war noch viel schlimmer. Dass sie mit dem Verlust unseres Vaters nicht klargekommen ist und ihm deshalb auf dieselbe Art folgte, war schrecklich.“ Gabalier war daraufhin wütend auf seinen Vater. Eine Emotion, die ihn „irgendwann wieder stark gemacht hat“, wie er erklärt.
Das half Andreas Gabalier bei der Aufarbeitung der Tragödien
In Therapie sei er nie gewesen, dafür habe ihm die Musik bei der Aufarbeitung der Tragödie geholfen. „Jedes Lied, das ich schreibe, ist für mich wie eine Therapie. […] Ich rede mit meiner Familie, mit meinen Freunden und ich singe. Irgendwie muss es weitergehen.“ Nach dem Tod seiner Schwester schrieb er den Song: „Amoi seg‘ ma uns wieder“. Ein Lied, das für Andreas Gabalier eine ganz besondere Bedeutung hat: „Das Lied trägt mich seit fünfzehn Jahren von Bühne zu Bühne und hat mein Publikum und mich schon viele Tränen gekostet. Ich blicke ins Publikum und in den Himmel, denke an meine Schwester und an meinen Vater.“
Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.