In kürzester Zeit hat Ben Zucker vollbracht, was nur ganz wenige vor ihm erreicht haben: Vom Geheimtipp hat sich der charismatische Sänger mit der markanten Reibeisenstimme in Rekordgeschwindigkeit nicht nur zu einem der erfolgreichsten und beliebtesten Solokünstler innerhalb der deutschsprachigen Musiklandschaft entwickelt, sondern auch gleich sein eigenes Genre geprägt: Rockschlager! Heute veröffentlicht er sein viertes Album „Heute nicht“. Hier das komplette XXL-Interview…
Stimmt es, dass das neue Album „Heute nicht“ auch ein bisschen durch die elektrischen Klänge Deines Fitness-Trainings inspiriert ist? Genau. Ich habe in meiner Garage ein Fitness-Studio eingebaut. Um mich zu motivieren, habe ich mir beim Training die Workout-Playlist bei Spotify angehört. Ich habe das immer und immer wieder gehört, irgendwann entstanden dann Ideen dazu. Beim Schreibprozess haben wir versucht, die Ideen umzusetzen. Wir haben zuerst ein bisschen herumgesponnen und so entstand „Stadt für uns alleine“ oder „Ich brauch kein Hollywood.“ Auch der Titelsong „Heute nicht“ wurde dabei geboren. Du wirkst super fit, auf dem Album-Cover zeigst Du Dich mit nacktem Oberkörper und einem unglaublichen Sixpack… Das Sixpack-Foto auf dem Cover ist natürlich schön, und klar bin ich darauf auch stolz. Aber es war eigentlich zuerst so nicht beabsichtigt, es war eher eine Schnapsidee. Ich fordere mich gerne selbst heraus und habe mir also Anfang des Jahres gesagt: „Es wäre schön, wenn ich mir bis zu meinem 40. Geburtstag am 4. August die Anmutung eines Sixpacks erarbeiten könnte.“ Auf dieses Ziel habe ich hintrainiert und es auch geschafft. Wir haben davon viele Fotos gemacht und bei der späteren Auswahl fanden alle dieses Foto toll. Ich sagte zuerst: „Bitte, nicht dieses Foto“, aber genau dieses Foto ist es nun geworden (lacht). Mittlerweile ist das Sixpack nicht mehr so ausgeprägt. Ich hatte zwei Bänderrisse, konnte nicht mehr Fußball spielen, das war richtig heftig. Das hat Dich sicher zurückgeworfen im Training… Ja, ich hatte den einen Bänderriss gerade durch und dachte, jetzt kann ich wieder aufs Feld, dann riss mir beim Fußballspielen das Band am anderen Fuß. Der erste Bänderriss war allerdings schlimmer als der zweite. Das knallte richtig, allein das Geräusch war furchtbar, von den Schmerzen ganz zu schweigen. Dieses Geräusch mental wieder aus dem Kopf zu bekommen, war gar nicht so einfach. Es ist ja nicht so, dass man nur die Verletzung ausheilen muss, sondern auch mental damit klarkommen muss, dass man zum Nichtstun verurteilt ist. Ich war richtig ausgebremst, konnte nur noch die Beine hochlegen und das fiel mir schwer.Mit Kerstin Ott hast Du das Lied „An diesen Tagen“ aufgenommen. Wie kam es dazu? Wir haben einen gemeinsamen Produzenten, der weiß, dass Kerstin und ich befreundet sind und uns auch immer austauschen. Es war seine Idee, dass wir das zusammen singen. Was verbinde Dich mit Kerstin Ott? Wir haben eine ähnliche Geschichte. Wir sind beide Underdogs, kommen eher von der Seite. Wir haben beide ähnliche mentale Strukturen, einen ähnlichen Werdegang. Da gibt es einige Parallelen. Dazu kommt: Kerstin und ich sind beides Künstler, die ohne Glitzer und Konfetti auskommen, die einfach ihre Sachen machen. Wir stehen beide für Bodenständigkeit und Ehrfurcht. Wir haben uns gefreut, dass wir den Song zusammen singen und ihn gradlinig und aufrichtig präsentieren können. Das passt einfach und wirkt auch nicht konstruiert. Kerstin und ich mögen uns wirklich gern. Wir sind zwei Quatschköpfe und hatten viel Spaß dabei. Besprecht Ihr auch ernste Themen miteinander? Ja, zwischen uns herrscht ein großes Vertrauensverhältnis. Wir sind echte Freunde und tauschen uns regelmäßig aus. Wir fragen einander auch um Rat und besprechen viele Dinge miteinander.Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Warum konkret gab es diese Konflikte? Suzann will eine Musik-Karriere starten und das soll sie auch so machen. Ich dachte nur immer, ich müsste ihr helfen, sie schützen vor der Branche, dem Haifisch-Becken. Ich wollte auf sie aufpassen. Aber das steht mir nicht zu – das habe ich jetzt verstanden. Sie ist eine erwachsene und starke Frau. Sie weiß schon allein, wie sie sich da zurechtfindet. Ich bin aber immer für sie da und stehe hinter ihr. Ich werde sie auffangen, wenn es nötig ist, und klar, werde ich auch aufpassen und ein Auge darauf haben, dass alles gut läuft. Aber eben nicht mehr von der Macho-Ebene, und ohne zu stampfen und zu brüllen (lacht). Du hast also aus vergangenen Fehlern gelernt? Ja, ich gehe jetzt ein bisschen vorsichtiger damit um. Ich bin nicht immer ein klassischer Mann. Manchmal bin ich Prolet, Bauer, Dorfi, manchmal bin ich Intellektueller, Komponist, Musiker, das ist einfach so. Wenn es um die Familie geht, schalte ich immer gleich auf Schimpansen-Modus um, wenn ich das Gefühl habe, es geht meinen Lieben an den Kragen (lacht). Wie eifersüchtig bist Du? Ich sage es mal so: Ich bin so eifersüchtig, wie alle anderen auch. Ich werde niemals übergriffig. Das versuche ich sportlich zu sehen. Ein bisschen Eifersucht ist ja auch gut für die Liebe. Seid Ihr denn schon zusammengezogen? Ja, wir wohnen schon die ganze Zeit zusammen, Suzann ist zu mir gezogen. Wir waren übrigens auch gar nicht so lange getrennt, wie man lesen konnte. Was war eigentlich das schönste Kompliment, das eine Frau Dir je gemacht hat? Ich habe von Frauen schon gehört, dass ich ein sehr leidenschaftlicher, temperamentvoller und vor allem lustiger Typ bin. Dass ich Humor habe, höre ich natürlich gerne. Meistens bin ich witzig, wenn ich gar nicht witzig sein will. Meine Witze kommen oft nur so semi an. Ein wirklich schöner Satz, den mir eine Frau einmal gesagt hat, war, dass ich ein gutes Herz habe. Das allerschönste Kompliment hat mir aber die Mutter meiner Tochter gemacht: Sie sagte, dass sie mir unendlich dankbar ist für das Kind, das wir gemeinsam haben. Sie war übrigens auch diejenige, die mir den Anstoß gegeben hat, mit der Musik weiterzumachen. Warum wolltest Du denn nicht weitermachen? Ich dachte mir, als Vater habe ich Verantwortung und müsste auch ein sicheres Einkommen haben. Damals habe ich bei „Mango“ in der Herrenabteilung Klamotten verkauft. Meine Ex-Freundin sagte dann: „Du musst raus da. Du kannst nicht weiter Klamotten verkaufen. Geh auf die Bühne und singe.“ Sie war der Grund, warum ich dann meinen Job gekündigt habe und mit der Musik weitergemacht habe. Ich war schon kurz davor, Filialleiter bei „Mango“ zu werden. Meine Tochter wäre für mich der Grund gewesen, den soliden Job zu wählen. Aber meine Ex-Freundin hatte mich dann bestärkt, zu singen. Und da ich kein erfolgloser Musiker sein wollte, habe ich alles gegeben… Vielen Dank an Martina Mack für das Interview! Das neue Album „Heute nicht“ von Ben Zucker ab heute erhältlich! Ab Anfang Juni 2024 ist er auf ausgedehnter Sommer-Tournee und im Herbst 2024 auf großer Arena-Tour…Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
