Dass Schlagermusik durchaus Genre-übergreifend sein kann, ist ja nicht neu. Vanessa Mai, Nino de Angelo und auch Helene Fischer haben gezeigt, dass das „normale Schlagergedudel“ auch nach Pop, Rock, Country oder Hip Hop klingen kann. Florian Silbereisen ist ebenfalls bekannt dafür, in seinen Feste-Shows mal die üblichen Schlager-Schubladen beiseite zu lassen. So hat er die Kölner Partyband Brings bereits in seiner Show gehabt und genau die veröffentlichen nun mit dem Rapper Eko Fresh nun die gemeinsamen Single „Bunte Brücke“. Werden wir also bald einen echten Gangster-Rapper in einer Silbereisen-Show sehen? Schlager.de hat mit Eko Fresh gesprochen…

Eko, normalerweise bist Du in der Rap-Szene unterwegs – in der Vergangenheit hast Du Dich allerdings auch in der Schlagerbranche umgeschaut (ein Duett mit Nino de Angelo, eine Show mit Marianne Rosenberg, jetzt die Single mit Brings) – kannst Du Dir vorstellen, da mehr in der Schlagerbranche abzutauchen?
„Ich hatte nie Berührungsängste zu anderen Genres, war immer ein offener Typ. Ich mag es, mit verschiedenen Musikern zusammenzuarbeiten. Wenn das dann noch so Legenden sind wie Nino de Angelo, Marianne Rosenberg oder auch Brings. In Köln sind sie die absoluten Superstars und für mich ist das eine riesen Ehre mit ihnen zusammen zu spielen. Ich bin, wie der Song auch sagt, immer fürs Brückenbauen gewesen und nicht für Schranken.“

Stell Dir mal vor, Du wirst jetzt mit Brings zu einer Silbereisen- oder Zarrella-Show eingeladen. Würdest Du dort auftreten?
„Ich würde sowohl bei Zarrella, als auch bei Silbereisen auftreten. Zum einen kenne ich die beiden, das sind gute Jungs, gute Kollegen von mir und zum anderen hat Musik für mich keine Grenzen mehr. Das ist schon allein durchs Streaming so passiert, dass die Grenzen gefallen sind. Ländergrenzen sind gefallen, alle hören verschiedene Arten von Musik aus verschiedenen Genres und verschiedenen Ländern. Dazu kommt auch, dass ich natürlich schon lange in der Medienbranche und in einem Alter bin, wo das niemanden mehr wundern würde, wenn ich da mit einem Song wie ‚Bunte Brücken‘ auftrete. Es ist ein absolut schöner und verbindender Song, mit einer geilen Message und genau darauf kommt es für mich an, auf den Inhalt. Für mich kommt es darauf an diese Message des Zusammenhaltens weiterzubringen und da würde ich mich freuen das bei so einer großen Show zu teilen.“

 

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Aber wie würde denn die „andere“, die Rap-Szene, in der Du ja eigentlich zu Hause bist, darauf reagieren? Die sind ja nicht gerade bekannt dafür, Schlagerfans zu sein…
„Ich habe schon als Jugendlicher dafür gesorgt, dass man Genre-übergreifend zusammenarbeiten kann. Wenn ihr euch erinnert, war ich sozusagen der erste Rapper, der mit der BRAVO was gemacht hat, der bei Viva vorkam und präsent war oder in die Pop-Charts gegangen ist. Ich habe mich nie davor gesträubt, im Gegenteil. Ich war immer der Auffassung, dass Rap mehr ist als eine kleine Szene. Nach all den Jahren wurde ich bestätigt. Wenn man sich heute die Top 10 anschaut, da besteht fast alles auf einer Form des HipHops. Der HipHop hört sich heute viel poppiger an und ist mit dem Pop zusammengewachsen. Ich hatte also damals als Jugendlicher schon den richtigen Riecher. Ich würde also sagen, es gibt nicht ‚die andere Szene‘ oder jemanden, der sich darüber aufregt. Bei mir sind die Leute schon so daran gewöhnt, dass ich in der Öffentlichkeit stattfinde. Was auch gut ist, denn ich möchte immer diese Brücke bauen als erster Rapper mit Migrationshintergrund, der viele Sachen gemacht hat und Türen geöffnet hat – das zeigt meine Legacy. Ich bin stolz auf diese Legacy und wenn das ein paar Leuten nicht passt, is mir dat driss jegal  – wie wir das in Köln sagen.“

+++ Vanessa Mai, Joelina Drews, Karel Gott & Co.: Rappen mit den Bösen +++ 

Gibt es denn jemanden in der Schlagerbranche, den Du so richtig toll findest?
„Von den alten Schlagern mag ich den Roy Black. Das hört sich jetzt etwas verrückt an, aber ich hatte damals nur die öffentlich-rechtlichen Sender und RTL. Als ich aufwuchs war er oft bei RTL und dort liefen dann die alten Filme von ihm oder ein paar neue, dementsprechend bin ich mit ihm aufgewachsen. Ich fand schon immer, dass er ein cooler Typ ist und ich mag auch einige Lieder von ihm. Von den neuen natürlich meine Frau, Sarah Bora. Sie hat bald ihre erste Single vor sich und da werden sich einige wundern. Sie ist nämlich super und ich habe da natürlich schon reinhören dürfen und glaube, das wird vor allem den Schlager.de-Fans gefallen.“