Der Eurovision Song Contest 2021 verspricht wieder beste Unterhaltung: Balladen, Emotionen, schiefe Töne und am Ende wird ein strahlender Sieger gekürt Doch der ESC ist in der Vergangenheit auch Schauplatz heftiger Skandale gewesen. Ein Rückblick.
ESC 2019: Nachrichtensprecher kassiert Geldstrafe wegen Palästina-Flagge
Der ESC 2019 fand in Israel statt. Eine Band sorgte bei ihrem Auftritt für einen Mega-Skandal. „Hatari“ aus Island hielten bei der Punktvergabe eine palästinensische Flaggen in die Kamera. Ein Unding beim ESC. Politische Botschaften sind strikt verboten. Die isländische Rundfunkanstalt (RUV), die für Auswahl der Kandidaten zuständig ist, musste eine Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro zahlen. Besonders kurios: Ein Mitglied der Gruppe ist Nachrichtensprecher bei der besagten Rundfunkanstalt. Stellt Euch mal vor, dass ein Nachrichtensprecher aus Deutschland in Lack und Leder sowie mit Palästina-Flagge aufgetreten wäre – und das in Israel?
ESC 2016: Ukraine lässt russische Teilnehmerin nicht einreisen
2016 fand der ESC in Kiew statt. Es war ein sehr brenzlicher Zeitpunkt – denn die Ukraine befand sich damals im politischen Konflikt mit Russland. Letzteres Land plante eigentlich, die im Rollstuhl sitzende Sängerin Julia Samoilowa ins Rennen zu schicken. Doch die Blondine durfte wegen der Krim-Krise nicht einreisen. Samoilowa war einige Jahre zuvor auf der Halbinsel Krim aufgetreten. Seit der Übernahme Russlands hat die die Ukraine keine Visa mehr an Personen herausgegeben, die auf die Halbinsel gereist sind, ohne dabei ukrainisches Staatsgebiet zu durchfahren. Der Kreml reagierte empört – die Ukraine blieb bei der harten Linie. 2016 fand der ESC schließlich ohne russische Beteiligung statt.
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ESC 2003: t.A.T.u. – wirklich ein Skandal?
Apropos Russland. Kennt Ihr noch das Mädchen-Duo t.A.T.u., das 2002 die weltweiten Charts mit „All the Things She Said“ stürmte? Besonders berühmt wurden Yulia und Jelena auch wegen ihrer angeblich lesbischen Beziehung. 2003 gingen sie als haushohe Favoritinnen für Russland ins Rennen. Im Vorfeld wurde gerätselt, ob sich die beiden Sängerinnen während ihres Auftrittes küssen würden. Die ESC-Leitung geriet in Panik. Man drohte, die Liveübertragung zu unterbrechen – und ersatzweise Videomaterial der Generalproben zu zeigen. Warum? Sexuelle Handlungen auf der Bühne waren laut ESC-Regeln verboten. Yulia und Jelena traten auf – es gab keinen Kuss. Trotzdem kann man sich heutzutage die Frage stellen, ob ein Kuss zweier Frauen sooooo schlimm gewesen wäre? Natürlich nicht!
ESC 2021: Aufregung in diesem Jahr?
Was blüht uns beim ESC in Rotterdam? Wieder ein Skandal? Bislang deutet nichts darauf hin. Die Halbfinals verliefen ohne Auffälligkeiten. Doch wer weiß – vielleicht nutzt ein Künstler, Moderator oder ein Zuschauer die weltweite Aufmerksamkeit und sorgt für einen unvergesslichen Skandal? Der ESC ist eine wilde Wundertüte.