Barbara Schöneberger – eigentlich ein Garant für unterhaltsam-amüsante Moderationen. Dabei nimmt sie sich gerne auch selbst mal auf die Schippe. Doch beim Vorentscheid für den Eurovision Song Contest in Köln leistete sie sich einen Peinlich-Moment, der beim Publikum für Empörung sorgte. Ihr Opfer: Katja Ebstein!
ESC-Legende Katja Ebstein als Gast beim deutschen Vorentscheid „Unser Lied für Liverpool zum Eurovision Song Contest“ © IMAGO / Marc John
Was ist da nur in Barbara Schöneberger gefahren? Während sich auf der Talk-Couch der TV-Show Protagonisten lümmelten, die eigentlich recht wenig mit dem ECS zu tun haben, saß in einer der hinteren Zuschauerreihen, fast versteckt, ein echter Star: Katja Ebstein, die deutsche Grand Dame des Eurovision Song Contest. Dreimal nahm sie am Wettbewerb teil, jedes Mal landete sie auf dem Treppchen: jeweils Platz drei mit „Wunder gibt es immer wieder“ (1970) und „Diese Welt“ (1971), Platz zwei schaffte Ebstein 1980 mit dem Lied „Theater“. Kurz nach Ikke Hüftgold Auftritt (wurde Zweiter), nimmt Schöneberger Fahrt auf: „Während Ikke sich da vorne sozusagen den Wolf performt hat, hatte ich die Gelegenheit, ein bisschen meine Blicke durchs Publikum schweifen zu lassen. Und da habe ich sie entdeckt: die Frau, die eigentlich für Deutschland mehr für den ESC getan hat als alle anderen. Meine Damen und Herren, Sie werden es nicht glauben, aber heute Abend ist hier im Publikum bei uns: Katja Ebstein.“
Barbara Schöneberger bedrängt Katja Ebstein
Was eigentlich sehr höflich und respektvoll klingt, wird dann unerwartet peinlich. Obwohl sich Ebstein offensichtlich ertappt und dabei unwohl fühlt, drängt sich Schöneberger durch die engen Sitzreihen an Ebstein heran, nimmt sie sogar feste in den Arm. Ebstein flüstert ihrer Sitznachbarin noch etwas ins Ohr, schüttelt dabei den Kopf. Und sagt zu Schöneberger: „Eigentlich wollte ich mich verkriechen.“ Für Ebstein gibt es stehende Ovationen, einen riesigen Applaus. Dabei nimmt sie auch die Hand vors Gewicht, ihr scheint es unangenehm zu sein, dass die Kameras auf sie gerichtet sind. Dann sagt sie noch: „Ich wollte den Vorentscheid mal miterleben.“ Es klingt wie eine hilflose Entschuldigung.
Sturm der Entrüstung im Netz
Trotzdem bohrt Schöneberger weiter, spricht Ebsteins Hit „Wunder gibt es immer wieder“, fordert das Publikum dazu auf, das Lied anzustimmen. Das Publikum macht mit, Ebstein stimmt mit ein, wirkt dabei aber eher lustlos. In den sozialen Netzwerken brandet für Schönebergers Peinlich-Moment ein Sturm der Entrüstung auf. Schlager.de dokumentiert nur einige der Beiträge, hier auf Twitter:
+ „Arme Katja Ebstein. Sitzt dort hinten und will nur die Show sehen und nicht über Scheiße labern. Barbara aber so: Mir egal, wenn ich sie in Verlegenheit bringe.“
+ „Junge, wann rafft die eigentlich, dass Katja Ebstein da jetzt irgendwie gar kein Bock hat.“
+ „Ganz ehrlich, Katja Ebstein hättet ihr aber gern weiter inkognito und als normale Zuschauerin im Publikum sitzen lassen sollen. So was nennt man Respekt vor dem Privatleben! Man sah ihr richtig an, wie peinlich ihr das war!“
+ „Mitleid für Katja Ebstein, die offensichtlich unabgesprochen die Show retten muss.“
+ „Die arme Katja Ebstein wollte doch einfach nur in Ruhe den deutschen Vorentscheid im Studio miterleben.“
+ „Katja Ebstein wollte nur nen netten Abend haben. Uff.“
+ „Katja Ebstein tut mir gerade echt leid. Lass‘ sie doch einfach in Ruhe, Barbara.“
+ „Barbara ohne Feingefühl und Katja Ebstein in den Mittelpunkt zwingen … ich würde sie umbringen.“