Freddy Quinn kann mit seinen 90 Jahren auf ein turbulentes Leben zurückschauen. Erfolge, Reisen in ferne Länder sowie Tragödien prägten seine Jahre. Beinahe wäre der sympathische Schlagersänger sogar im Gefängnis gelandet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Freddy Quinn zu den beliebtesten Musikern und Schauspielern in der jungen Bundesrepublik. Sechs Singles stürmten die Spitze der Hitparade. Lieder wie „Junge, komm bald wieder“ oder „Heimweh“ bleiben bis heute unvergessen. Nicht nur die Liebe zur Musik prägte Quinn – der Entertainer wird für immer mit seiner Wahlheimat Hamburg in Verbindung gebracht. Der „singende Seemann“ hat in der Hansestadt ein zu Hause gefunden – durfte dort sogar beim Hafengeburtstag Teil eines Weltrekords werden. Doch Anfang der 2000er wurde es dort ziemlich stürmisch für ihn.
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Freddy Quinn hat 900.000 Euro hinterzogen
Die Polizei war ihm auf den Fersen gekommen. Der Vorwurf: Steuerhinterziehung! Freddy Quinn soll 900.000 Euro am Fiskus vorbeigeschleust haben. Der Musiker habe seinen Hauptwohnsitz aus steuerlichen Gründen in die Schweiz verlegt, lebte allerdings die meiste Zeit bei seiner 2008 verstorbenen Lebensgefährtin Lilli Blessmann. Sie soll große gesundheitliche Probleme gehabt haben. „Ich konnte diese Frau nicht im Stich lassen. Nach 51 Jahren zusammen ist das nicht drin“, hat Quinn laut „Stern“ damals erklärt.
Geldstrafe statt Knast
Steuerhinterziehung ist eine schwere Straftat. In Deutschland machten sich Fans deshalb große Sorgen, dass ihr Schlageridol ins Gefängnis gehen musste. Eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren stand damals im Raum. Zum Glück kam Freddy Quinn mit einem blauen Auge davon. Das Hamburger Landgericht verurteilte ihn 2004 zu einer Geldstrafe von 150.000 Euro. Auch ein berühmter Name schützt nicht vor dem Gesetzbuch.