Männer sind das starke, Frauen das stärkere Geschlecht. Weinen dürfen aber nur Frauen. Zumindest wird einem das gesellschaftlich immer noch so suggeriert. „Bergdoktor“-Star Hans Sigl kann mit diesen Stereotypen allerdings nichts anfangen, wie er jetzt in einem Interview zugab.
Hans Sigl: Männer dürfen und sollen wahre Gefühle zeigen
Im „Bunte“-Interview macht der Schauspieler deutlich, dass es weder peinlich noch unangenehm sein muss, Schwäche zuzulassen und diese auch zu zeigen. „Ich möchte mich nicht verstellen, sondern meine Gefühle zeigen, und wenn man aus Traurigkeit oder Schmerz weint, dann ist das eben so.“ Er selbst „weine auch manchmal im Kino“. Na und? „Wer eine moderne Beziehung führen will, sollte als Mann zu seinen Emotionen stehen und sie auch zeigen“, findet der 53-jährige Österreicher.
Hans Sigl mit seiner Ehefrau Susanne. Die beiden lieben es, gemeinsam um die Welt zu reisen © BMC-Images/ Dominik Beckmann
Ist Gefühle zu zeigen, der Schlüssel zum Glück?
Er zeigt und sagt seiner Frau Susanne, mit der er seit 2008 glücklich verheiratet ist, immer wieder, wie er sich fühlt. Dann kann sich auch nichts anstauen. „Die Generation unserer Väter und Großväter versteckte ihre Gefühle und ihre Tränen und genau darunter litten unsere Mütter und wahrscheinlich auch ihre Männer“, glaubt Hans Sigl, der in diesem Jahr „Die große Silvestershow“ moderieren wird. Doch der Österreicher findet, dass wir in dieser Hinsicht auf einem guten Weg sind: „In den vergangenen 20 Jahren hat da ein großer, gesellschaftlicher Wandel stattgefunden.“ Und wenn ein Mann aus Wut, Trauer, Schmerz oder vor lauter Glück weinen möchte – dann soll er das bitte auch tun.