Am heutigen Donnerstag hängen die Flaggen in Deutschland auf halbmast. Der Holocaust-Gedenktag erinnert an die zahlreichen Opfer des NS-Regimes. Der kürzlich verstorbene Autor Hardy Krüger ist Zeitzeuge dieser grausamen Epoche. Eine emotionale Geschichte hat sein Leben für immer geprägt…
Hardy Krüger: Mit 13 Jahren ging er auf die NS-Schule
„Ich bin von Haus aus zum Nazi erzogen worden“, sagte er vor einigen Jahren in einem „Spiegel“-Interview. Seine Jugend erlebte Krüger in der NS-Diktatur, mit 13 Jahren schickten seine Eltern ihn als „Adolf-Hitler-Schüler“ auf die Ordensburg Sonthofen. Doch noch während seiner Internatszeit lernte der gebürtige Berliner durch die Hamburger Schauspielkreise Regimegegner kennen. Allen voran Schauspieler Hans Söhnker, der ihm die Augen öffnete und ihn „umerzog“, wie er in einem Interview mit „Deutschlandfunk“ vor ein paar Jahren schilderte.
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Er half Juden bei der Flucht
Noch als Teenager kehrte Hardy Krüger der mörderischen Ideologie den Rücken, unterstützte eine Organisation, die Juden zur Flucht in die Schweiz verhalf und wurde gegen Ende des Krieges sogar zum Tode verurteilt. Dass er knapp überlebte, verdankte der damals 16-Jährige seinem kindlichen Aussehen: Gerade, als er erschossen werden sollte, verbot ein zufällig vorbeilaufender SS-Offizier die Exekution, weil er ihn für jünger hielt als er war – so erinnerte sich Hardy Krüger im „Deutschlandfunk“-Interview zurück.
Einsatz gegen den Rechtsextremismus
Dass er bereits in so jungen Jahren ein Regimegegner wurde und sich sein Leben lang aktiv für das Gute einsetzte, ist bewundernswert. Die Welt hat mit Hardy Krüger nicht nur eine Schauspielgröße, sondern auch einen Helden verloren, der sich für Demokratie und gegen Rechtsextremismus stark gemacht hat. Als Zeitzeuge konnte er aus eigener Erfahrung sprechen und engagierte sich zu Lebzeiten in zahlreichen Initiativen (wie beispielsweise der Amadeu Antonio Stiftung) gegen Rechts. Mit dem Holocaust-Gedenktag sollen Erinnerungen wach gehalten werden. Und das wird immer wichtiger: Gerade, wenn Zeitzeugen wie Hardy Krüger langsam aber sicher aussterben …