Höher, schneller, weiter – drei Attribute, die die Karriere von Helene Fischer in den letzten zehn Jahren bestens beschreiben. Denn die Sängerin arbeitete sich von der süßen Musicaldarstellerin hoch zu Deutschlands erfolgreichster Künstlerin. 2019 zog sie erst einmal einen Schlussstrich, machte eine Pause. Und die hatte sie offenbar auch dringend nötig, wie sie nun offenbarte. Denn die Sängerin war psychisch und körperlich total erschöpft!
Helene Fischer: Burnout ließ nicht mehr lange auf sich warten
Zahlreiche Konzerte, Album-Aufnahmen und vor lauter Terminen kein Land in Sicht: so ging es der Musikerin vor ihrer Pause 2019. Ihr war klar: So kann es nicht weitergehen. In der Talkshow „Gredig direkt“ verriet die Mutter einer Tochter: „Ich habe immer schon sehr gerne gearbeitet, habe viel gearbeitet und bin ein sehr disziplinierter Mensch. Irgendwann merkt man gar nicht mehr, dass man so im Tunnel ist und einfach immer 100 Prozent gibt.“ Auf die Frage von Moderator Urs Gredig, ob sie kurz vor einem Burnout stand, antwortet Helene Fischer: „Ich glaube, ich war wahrscheinlich kurz davor. Aber ich habe Gott sei Dank noch die Kurve gekriegt. Ich habe gemerkt, ich bin tatsächlich ein bisschen leer. Und wenn man als Künstler keine Emotionen mehr empfindet, wenn man alles irgendwann nur noch als anstrengend empfindet, dann muss man einfach ehrlich zu sich sein und da ein bisschen auf die Bremse treten. Und genau der Punkt kam dann auch.“
Helene Fischer war die letzten zehn Jahre viel auf Tour, gönnte sich zu wenig Zeit für sich selbst © BMC-Images/ Dominik Beckmann
Zu viel Zeit für andere, zu wenig Zeit für sich
So erfolgreich zu sein und zu bleiben, das ist nicht immer leicht. Das findet auch die Musikerin: „Natürlich ist es schwierig. Das Rad dreht sich immer weiter. Man hat eine Verantwortung, man hat ein Team, eine Plattenfirma. Man möchte niemanden enttäuschen. Schon gar nicht die Fans. Jeder möchte ein Stück von dir abbekommen. Und irgendwann muss man wirklich einfach aufpassen, dass man sich selbst nicht verliert. Und das merkt man dann doch, wenn man einen gesunden Bezug zu seinem Körper hat, zu seinem Geist und zur Seele, dann … irgendwann meldet sich vor allem der Geist.“ Im Interview spricht sie auch darüber, wie schade es rückblickend ist, dass sie so viele wichtige Ereignisse ihrer engsten Freunde verpasste: „Es gab mit Sicherheit Phasen, wo ich so viel gearbeitet habe, da habe ich dann gemerkt, nach Jahren des Rückblicks, dass ich bei vielen Geburtstagen, Hochzeiten, irgendwelchen großen Events dann manchmal gar nicht konnte, weil ich immer absagen musste, da ich gearbeitet habe. Das sind so Momente, die man verpasst hat und wo man im Nachhinein sagt: ‚Schade, dass ich das nicht mitbekommen habe‘.“
Sie ist voller Energie und Tatendrang
Heute nimmt sich Helene Fischer mehr Zeit für sich selbst, hört genau auf ihr Bauchgefühl: „Ich kann sagen, es tut gut, sich einfach auch mit sich selber auseinanderzusetzen und sich vielleicht in manchen Momenten zu hinterfragen und zu schauen: ‚Wie geht es mir dabei eigentlich‘.“ Die 38-Jährige ist nun wieder voller Tatendrang und freut sich auf ihre „Rausch“-Tour, die im März 2023 startet und für die sie aktuell in Kanada probt. „Es wird Zeit, dass man den Menschen wieder ein bisschen Leben, Leichtigkeit und Freude schenkt“, so die „Atemlos“-Interpretin. Wie es ihr aktuell geht? „Ich kann sagen, dass ich eine sehr glückliche Frau bin.“