Er machte Stars wie Helene Fischer und Florian Silbereisen schön. Daniel F., Dirndl-Designer, Liebling der Mode-affinen Münchner Schickeria. Was angeblich keiner ahnte: Er brauchte noch ganz anderen Stoff, den er nicht nur konsumierte, sondern auch verkaufte – Crystal Meth, das Zeug, das aus Menschen Zombies macht. Was dann passierte: 2018 zu fünfeinhalb Jahren Knast verurteilt, Therapie, Freigänger. Angeblich clean. Jetzt ist er wohl weg vom Stoff. Daniel F. schmiss auch als Schneider hin.

Von der rauschhaften Scheinwelt der Münchner Schickeria zuerst in die Suchtklinik, dann ins Gefängnis. Für seine Familie aus dem Landkreis Rosenheim ein Schock. Vater Klaus F. zur Zeitung „AZ“: „Wir haben alle geweint. Wir wussten nichts von den Drogen. Daniel ist der Jüngste von sechs Brüdern. Für uns war er das behütete Nesthäkchen.“ Und weiter: „Es wäre wohl besser gewesen, Daniel wäre nicht in die Stadt gezogen. Dieser Sumpf aus Partys, Events, Promis und Alkohol, diese sehr verführerische Umgebung ist für uns Landbewohner eine fremde Welt. Da ist er voll reingerutscht. Ich verstehe das noch immer nicht.“

Helene Fischer gehörte zu seinen Promi-Kunden

Daniel F.s Mutter führte das Trachten-Geschäft weiter. Bis 2020 – da wurde der Laden dichtgemacht. Daniel F.’s Verkauf fiel der großen Pandemie-Depression zum Opfer, aus dem Shop wurde ein Showroom für seine Exklusiv-Schneidereien. Am 15. August 2022 dann die Nachricht via Instagram: „Räumungsverkauf! Nach langer Überlegung und 20-jähriger Selbstständigkeit hab ich mich endgültig dazu entschlossen, ‚Das Aschauer Trachtenhaus‘ und meine Berufung als Designer zu beenden und mich beruflich umzuorientieren.“ Was der ehemalige Schneider von Helene Fischer, die immer schon großen Wert auf außergewöhnliche Outfits legte, Florian Silbereisen, Veronica Ferres & Co. nun macht – unbekannt. Auf jeden Fall ist er vom Stoff weg.