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Helene Fischer Rippen-Brüche: Olympia-Arzt spricht von sechs Wochen Aus-Zeit

Helene Fischer am Boden: Bei einem Trainingsunfall brach sie sich die Rippen. Die Bremen und Köln-Termine wurden schon neu angesetzt. Zu früh, wie Ärzte warnen!

Helene Fischer
Helene Fischer beim Das Adventsfest der 100.000 Lichter 2016 Credit: © BMC-Images/Dominik Beckmann

Schlager-Rakete Helene Fischer am Boden: Bei einem Trainingsunfall in Bremen, nur zwei Tage vor dem für eigentlich heute geplanten Auftakt ihrer „Rausch Tour 2023“, brach sich die Ausnahmekünstlerin mehrere Rippen. Die Bremen und Köln-Termine wurden schon neu angesetzt. Premiere soll nun in Hamburg sein – am 11. April. Nur knapp drei Wochen nach dem Unglück. Zu früh, wie Ärzte warnen!

Verlangt Helene Fischer ihrem Körper zu viel ab? Die Folgen ihres Trainingsunfalls bei einer akrobatischen Übung, wie es offiziell hieß, sind langwierig. Rippenbrüche, so Dr. Hans-Peter Boschert, Olympia-, Welt- und Europameisterschaftsarzt der deutschen Turner-Männer, sind zwar äußerst schmerzhaft. Der Verbandsarzt des Deutschen Turnerbundes (und Mitglied des GOTS) zu Schlager.de: „Nach dem Bruch ist schmerzadaptiertes Verhalten angesagt. Also: raus aus dem Training, keine Belastung, sonst besteht die Gefahr einer Verschiebung des Bruches.“ Leider könne man dann nur abwarten. Dr. Hans-Peter Boschert weiter: „Medizinisch gesehen kann man nichts machen. Drei Wochen vor den Olympischen Spielen 2004 hatte sich ein Turner eine Rippe im Training gebrochen. Wir Ärzte haben viel probiert, aber es gab keine Chance – er konnte nicht an den Spielen teilnehmen.“

Helene Fischer drohen schlaflose Nächte

Bei Rippenbrüchen würde der Heilungsprozess im Schnitt bei sechs Wochen liegen. Nach etwa zwei Wochen würde der Schmerz abflauen. In der Schmerzphase sei es besser, wenn man es ohne Schmerz- und Entzündungshemmer aushalten kann. Dr. Hans-Peter Boschert erklärt: „Der physiologische Ablauf ist zuerst eine Entzündung. Diese ist wichtig, weil hierdurch die Heilung eingeleitet wird. Die Körperzellen räumen auf, neuer Knochen bildet sich, bei den Rippen wie bei jeder anderen Fraktur-Heilung auch.“ Es drohen schlaflose Nächte! Boschert: „Je nachdem, ob der Bruch vorn oder hinten an der Rippe ist, muss jeder schauen, wie er am besten schmerzfrei liegen und damit schlafen kann.“ Wenn’s gar nicht geht, könne man schon mal hin und wieder Ibuprofen oder Diclofenac/Voltaren einnehmen – aber dosiert und über einen kurzen Zeitraum, wie Boschert warnt.

Es drohen erneute Stürze

„Die volle Belastbarkeit sollte nach 6 Wochen wieder hergestellt sein. Allerdings heißt es dann: schmerzadaptiert wieder ins Training einzusteigen“, so Dr. Hans-Peter Boschert. „Steigt man zu früh ein oder will gleich das volle Programm absolvieren, riskiert der Sportler Sekundärverletzungen. Das heißt zum Beispiel, wenn man in eine Stützbewegung geht, kann es passieren, dass man die andere Seite überlastet – um die ehemals verwundete zu schonen. Das führt wiederum zu Technikfehlern und kann erneute Stürze und Zweitverletzungen mit sich bringen. Deshalb vorsichtig, dosiert anfangen!“

Vorsicht ist besser als Rausch

Was kann das für Helene Fischer bedeuten? Würde sie gerade mal drei Wochen nach dem Unfall wieder auf der Bühne stehen, wäre ihre Verletzung nicht ausgeheilt, hätte sie bis dahin eigentlich so gut wie keine Möglichkeit, für ihre akrobatischen Showelemente zu trainieren. Improvisieren wäre angesagt. Oder Verzicht auf Gefahr und Spektakel. Aber als Mutter (Tochter Nala, ein Jahr alt) weiß Helene Fischer sicher, dass Vorsicht besser ist als jeder „Rausch“.

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