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J. B. O. feiern mit „Deutsche Vita“ 30-jähriges Jubiläum

Die Erlanger Spaßrocker J. B. O. bringen am 30. März 2018 ihr neues Album „Deutsche Vita“ mit Klassikern, Neue Deutsche Welle-Liedern und Ost Schlagern heraus.

Credit: © J. B. O.

Auch wenn die aktuelle Tour von „J. B. O.“ von metal.de präsentiert wird, finden wir von Schlager.de das neue Album der Erlanger Spaßrocker „Deutsche Vita“ (VÖ: 30. März) für Schlagerfreunde interessant – immerhin befinden sich auf dem Album Kinderliederklassiker, Neue deutsche Welle-Songs und Ost-Schlager sowie Neuaufnahmen kommerzieller Rock-Songs.

 

Die Auswahl der Titel wurde laut Aussage der Band anhand des Aspekts getroffen, dass die Lieder der Band selber am Herzen lagen. Dreißig Jahre nach Bandgründung haben J. B. O. sich einmal mehr Klassiker angenommen und im harten Gitarren-Sound auf ihre Weise neu zu produziert.

„Lummerlandlied“

Das haben die Jungs ja schon früher gerne gemacht – man denke an ihren Hit „Bolle“ oder auch „Fränkisches Bier“, das auf die Melodie des „Griechischen Weins“ getextet wurde – übrigens ist der Song als Live Bonus-Track auf dem Album enthalten. Top-aktuell (vermutlich sogar „zufällig“) ist die J.B.O.-Version des „Lummerlandliedes“, das just an dem Tag der Kinopremiere des Top-Films „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ erscheint. Die Version mit dem Originaltext der Augsburger Puppenkiste ist vielleicht noch gelungener als die erfolgreiche Dolls-United-Version. Man darf gespannt sein, was Andreas Gabalier aus dem Titel gemacht hat.

„Du hast Dein Smartphone vergessen“

Auch der von Prof. Christian Bruhn komponierte Klassiker „Wickie“ wurde enorm originell „gitarrenlastig“ recycled – eine richtig schöne Version!Einige der Klassiker wurden mit neuem Text versehen. Unfassbar originell: „Du hast dein Smartphone vergessen“ – fürwahr ein witziger Text, der auf die Tücken hinweist, was passiert, wenn man sein mobiles Telefon vergisst und dadruch unangenehme Dinge herauskommen: „Sieht aus, als ob’s das mit der Frau jetzt wa-ha-haar .. und auch das Handy nicht mehr da“.

Komplett umgetextet haben J. B. O. den Prinzen-Klassiker „Alles nur geklaut“ gecovert – und zwar unglaublich originell. Einfach witzig, wie die Jungs selbstironisch konstatieren, dass sie „alles nur gestohlen, gecovert und geraubt“ haben. Und stellen gleich fest, dass sie nichts Verbotenes tun, denn: „Entschuldigung, das hab’n wir uns erlaubt – zum Glück hat’s der Tobias uns erlaubt!“.

„Alles nur geklaut“ – „Nur geträumt“

Freunde der Neuen Deutschen Welle kommen gleich mehrfach auf ihre Kosten. „Und auch der Bierpreis ist mir wurst – scheißegal, ich hab noch Durst!“ – das ist „Ich will Spaß“ im Jahr 2018. Und J. B. O. erkennen im Booklet, dass auch heute noch gilt: „Nach erheblichem Alkoholgenuss muss man einen fahren lassen“. Mit anderen Worten: „Wer ist der Fahrer?“ ist zur Melodie von Spliffs „Carbonara“ die Kardinalfrage. Sensationell ist auch die Version von „Nur geträumt“ – auch wenn in DEM Fall der Text beibehalten wurde, haben J. B. O. daraus eine harte Rocknummer gemacht – es steht dem Nena-Klassiker.

„Deutsche Vita“ – „Karneval in Sodom“

Dass Nena immer noch extrem populär ist, sieht man am Ticketvorverkauf ihrer Tour: Unglaubliche 120.000 Tickets sind verkauft. Der Song „Hurra die Schule brennt“ wird sehr ähnlich am Original gecovert – ehrlich, kantig – im Rock’n’Roll-Stil – großartig! Natürlich sind auf dem aktuellen J. B. O.-Album auch eigene selbstgeschriebene Titel – und was für welche: „Deutsche Vita“ ist ein tolles politisches Lied, das komplett ohne rechte Polemik auskommt und dennoch ein Liebeslied an unser Land ist, auf das man stolz sein: Merke: „Von Alpen rauf bis an den Deich – und DJ Ötzi ist aus Österreich“, „Wenn wir ehrlich sind, fühl’n wir uns hier ganz wohl – und Frei.Wild sind aus Südtirol“. Mit dem Kölner Karneval rechnen die Jungs originell mit „Karneval in Sodom“ ab.

Zum Schluss des Albums zeigen sich J. B. O. von ihrer nachdenklichen Seite. Der Klassiker „Grande Finale“ von Udo Lindenberg aus dessen 1981er Album „Grande Finale“ mit dem beliebten Poesiealbum-Spruch „Immer lustig und vergnügt, bis der Arsch im Grabe liegt“ ist bis heute aktuell. Laumi von den Blechbixn hat die Band bei diesem nachdenklichen Song, der in Zeiten eines Donald Trump aktueller denn je ist, musikalisch unterstützt.

„Grande Finale“ – „Alles nur geliehen“

Mit dem Bonus-Track „Gewiss ist nur der Tod“ setzen J. B. O. noch einen drauf und thematisieren das Tabuthema Tod – ähnlich wie Heinz Schenk in „Alles nur geliehen“ beschäftigen sich die Jungs mit der Endlichkeit des Lebens, die für alle gilt – egal, ob man „Stewardess oder Zahnarzt“ ist. Wobei in Zeiten längeren Lebens gilt: „Der Tod hat’s auch nicht leicht“. Okay – „Deutsche Vita“ ist nicht als Schlageralbum konzipiert. Aber letztlich sind es vornehmlich Schlager, die darauf in teils sehr originellen Versionen und originell umgetextet zu hören. Das Album ist rund, es ist KEIN Füllsong auf dem Album. Auch und gerade Schlagerfans sollten unbedingt in dieses sehr empfehlenswerte Hammeralbum hereinhören!