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Kastelruther Spatzen -Sänger Norbert Rier macht sich Sorgen: „Zu viele Probleme im Moment“

Am 04. Oktober werden die Kastelruther Spatzen ihr neues Album „Friedensadler“ veröffentlichen. Ein Album, dass wieder vielen Menschen aus der Seele spricht. Die Spatzen sind bekannt für ihre authentischen und lebensnahen Texte. Ihre Fans lieben sie dafür. Sie sprechen das aus, was viele von uns denken. Norbert Rier, Frontmann, Sänger, Galionsfigur der Volksmusik, hat in […]

ARD - Immer wieder Sonntags. Kastelruther Spatzen w‰hrend der ARD - Unterhaltungsshow Immer wieder Sonntags am 08.09.2019 im Europapark Rust. 20190908MWI293 *** ARD Again and again Sundays Kastelruther Spatzen during the ARD entertainment show Again and again Sundays on 08 09 2019 at the Europapark Rust 20190908MWI293
© IMAGO / STAR-MEDIA

Kastelruther Spatzen: 40 Jahre Volksmusik-Ikone

Description: Ein Überblick über die erfolgreiche Karriere der Kastelruther Spatzen, ihre Geschichte, Mitglieder, Erfolge und ihr soziales Engagement im Bereich der Volksmusik aus Südtirol.

Am 04. Oktober werden die Kastelruther Spatzen ihr neues Album „Friedensadler“ veröffentlichen. Ein Album, dass wieder vielen Menschen aus der Seele spricht. Die Spatzen sind bekannt für ihre authentischen und lebensnahen Texte. Ihre Fans lieben sie dafür. Sie sprechen das aus, was viele von uns denken.

Norbert Rier, Frontmann, Sänger, Galionsfigur der Volksmusik, hat in seinem Leben viele Höhen und Tiefen erlebt. Und er spricht darüber. Im Interview mit Martina Mack wird es dann ernst.

Martina Mack: Die Kastelruther Spatzen sind bekannt dafür, dass sie Texte und Themen haben, die mitten aus dem Leben gegriffen sind…

Norbert Rier: Richtig. Aber wir wissen natürlich auch, dass wir die Welt nicht verändern können. Trotzdem reicht es manchmal schon, wenn wir einen Anstoß geben können, dass man über das ein oder andere nachdenkt und versucht, die Dinge ein bisschen lockerer und gelassener anzugehen. Es sind einfach zu viele Probleme im Moment, mit denen sich Menschen auseinandersetzen müssen. Ob das der Klimawandel ist oder Kriege. All das kommt zu den normalen Problemen, die jeder hat, noch dazu. Viele werden damit nicht mehr fertig und stehen dann kurz vor dem Burn-out. Sie wissen nicht mehr weiter, können irgendwann gar nicht mehr abschalten. Deshalb ist die Musik so heilsam, man kann ein bisschen entspannen und sich daran freuen.

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Hatten Sie damals auch einen Burn-out, der schließlich zu ihrem Herzinfarkt geführt hat?

Man weiß es nicht genau, aber Stress ist in jedem Fall kontraproduktiv. In meinem Fall hat die Herzklappe Probleme gemacht. Bei meinen Vorsorgeuntersuchungen war das aufgefallen. Es hatte sich sozusagen angekündigt und irgendwann war es dann so, dass ich operiert werden musste. Warum sich die Herzklappe aufgelöst hat, weiß man nicht. Stress steht an erster Stelle, das ist sehr ungünstig. Ich weiß das, ich habe sehr stressig gelebt, und hatte ja auch eine Art Doppel-Leben. Ich war immer unter Druck, hatte die Musik, die Auftritte und die Fahrten dahin und auf der anderen Seite die Arbeit als Landwirt auf dem Hof. Oft bin ich erst morgens heimgekommen nach einem Konzert, habe mich dann umgezogen und bin direkt auf die Wiese gegangen, um zu mähen, oder im Stall weiter zu arbeiten.

Sie haben sich also gar keine Ruhepausen gegönnt?

Nein, ich habe damals sehr wenig geschlafen. Aber früher hat mir das nicht so viel ausgemacht. Mittlerweile merke ich das schon deutlich. Manchmal ist mein Akku einfach leer und ich habe das Gefühl, ich bin total ausgelaugt. Wenn ich dann Freunde im gleichen Alter frage, höre ich, dass es ihnen genauso geht. Das beschäftigt mich dann schon, dass ich kräftemäßig einfach nicht mehr so kann, wie ich gerne möchte.

Wofür sind Sie dankbar im Leben?

Ich bin für alles dankbar, was ich erleben durfte. Dieser große Erfolg, den wir haben, dafür kann man gar nicht oft genug danke sagen – zum einen an die Fans, aber auch an alle, die im Hintergrund arbeiten. Meine Familie hat immer alles mitgetragen, war sehr tolerant, obwohl sie oft auf mich verzichten musste. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich habe schon als Kind gelernt, danke zu sagen. Ich habe auch versucht, an meine Kinder weiterzugeben, dass das Wort „danke“ etwas sehr Wichtiges ist. Besonders dankbar bin ich für meine Gesundheit. Nichts ist selbstverständlich. Ich habe nach meiner Herz-Operation erlebt, wie schwach ich war, und wie hilflos – das war ein Schock für mich. Und ich bin auch dankbar dafür, dass ich das Glück hatte, in so einer wunderschönen Gegend aufwachsen zu dürfen. Wenn ich oben auf der Alm stehe bei herrlichem Wetter, und den Blick rundum genießen kann, dann ist das unbezahlbar.

Das neue Album „Friedensadler“ der Kastelruther Spatzen ab dem 04. Oktober im Handel.