Roland Kaiser begeistert seit Jahrzehnten mit seiner Musik – und seine Konzerte sind längst mehr als nur ein Abend voller Hits: Sie sind emotionale Erlebnisse für Tausende Fans. So auch am vergangenen Samstag (12. Juli), als der Schlagerstar im Rahmen seiner großen Open-Air-Tour auf dem Erfurter Domplatz Station machte.
Doch während auf dem Domplatz gefeiert, geschunkelt und gesungen wurde, spielte sich auf dem benachbarten Petersberg ein ganz anderes Szenario ab – mit unerwarteten Folgen für die Stadt Erfurt.
Erfurt: Fans schauen Konzert vom Petersberg aus
Hinter der Stadt Erfurt liegen zwei turbulente Wochenenden, die es in sich hatten. Nicht nur Roland Kaiser füllte am 12. Juli den Domplatz bis auf den letzten Platz – bereits einen Tag zuvor begeisterte Andreas Gabalier Tausende Fans an gleicher Stelle. Und schon am Wochenende davor (5./6. Juli) verwandelten Sido und Clueso die Erfurter Innenstadt in ein regelrechtes Festivalgelände. Ein musikalischer Ausnahmezustand, der für ausgelassene Stimmung sorgte – aber auch seine Schattenseiten hatte. Denn bei all dem Jubel und Konzertfieber blieb leider auch ein fader Beigeschmack zurück.
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Denn auf dem Petersberg, der direkt an den Domplatz angrenzt, versammelten sich immer mehr Zaungäste, die sich dort einen kostenlosen Blick auf die Konzerte erhofften – und sich teilweise häuslich einrichteten: mit Picknickdecken, Klappstühlen, Snacks und reichlich Getränken. Doch was blieb, war vor allem eines: Müll. Viel Müll.
Auch nach Roland-Kaiser-Konzert: Stadt Erfurt zieht traurige Müll-Bilanz
Nach dem Konzert zogen die Stadtwerke Erfurt eine ernüchternde Bilanz: 30 randvolle Müllsäcke mussten eingesammelt werden – allein auf dem Petersberg, wie die Stadt gegenüber „Thüringen24“ berichtete.
Zwar hatte die Stadt zusätzliche Abfallbehälter aufgestellt, doch viele hielten es offenbar nicht für nötig, ihren Müll darin zu entsorgen. Verpackungen, Flaschen, Essensreste türmten sich neben den Eimern, verstreuten sich über die Grünflächen – und sorgten für Unmut bei Bürgern und Stadtverwaltung. Die SWE dokumentierte die Müllberge sogar öffentlich in den sozialen Medien – eine Maßnahme, die zeigen sollte, wie ernst die Situation inzwischen ist.
Auf Facebook äußerten sich unter dem Beitrag zahlreiche wütende Erfurter und machten ihrem Ärger nach dem Roland-Kaiser-Konzert Luft. „Einfach nur traurig“, hieß es seitens einer Bewohnerin. Und weiter: „Da gibt es schon die Möglichkeit, sowas Tolles umsonst zu erleben und ihr könnt euch nicht benehmen.“
Schnell machten Gerüchte die Runde: Sperrt Erfurt im nächsten Jahr den Petersberg bei Großkonzerten ab? Tatsächlich wäre das technisch machbar – und angesichts des Chaos vielleicht sogar nachvollziehbar. Ob es also auch in Zukunft möglich sein wird, die Konzerte auf dem Domplatz kostenfrei und ohne Ticket vom Petersberg aus zu verfolgen, steht derzeit in den Sternen.