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Sarah Connor: „Meine erste Depression hatte ich mit 17“

Sarah Connor erkrankte erstmals als Jugendliche an dieser tückischen Erkrankung. Hoffnung auf Heilung gibt es nicht!

Sarah Connor
Credit: © IMAGO / APress

Vergangene Woche sprach der deutsche Pop-Star Sarah Connor erstmals im TV über ihre Depressionen und Panikattacken. Der Grund für ihr Outing – sie will einfach nicht mehr schweigen! Hinter all dem Scheinwerferlicht, Erfolg und Ruhm steckt eine zerbrechliche Seele, voller Depressionen, Panikattacken und bipolaren Störungen. Verschweigen hilft niemanden. Das hat die Sängerin verstanden und schrieb ihr neues Album „Herz Kraft Werke“ und macht publik, was ein streng gehütetes Geheimnis war, um anderen zu helfen! 

Sarah Connor: So fing alles an!

Bereits als Jugendliche musste die vierfache Mutter in die „Fratze“ Depression blicken. Der „BILD“ sagte sie jetzt: „Meine erste Depression hatte ich mit 17. Ich war ein Jahr zuvor von Zuhause ausgezogen und hatte auf eigene Faust die Schule kurz vor dem Abi abgebrochen, um Musik zu machen. Plötzlich hatte ich keine richtige Struktur mehr und keinen Grund aufzustehen. Zum Glück dauerte das immer nur kurz an und so dunkel mein Wesen sein kann, so schnell erhellt es sich auch wieder. Ich habe Murphys ,Die Macht des positiven Denkens‘ gelesen und entschieden, wieder glücklich zu sein. Damals hat das funktioniert.“  Doch mit der Geburt ihres ersten Sohnes meldeten sich ihre dunklen Gedanken wieder: „Ich hatte knapp ein Jahr nach der Geburt meines ersten Sohnes eine postnatale Depression und da habe ich eine Therapie gemacht. Das war eine sehr raue Zeit. Das Glück meines wunderschönen Kindes, das ich so vergötterte, gegen die Dunkelheit der Seele.“  Die Sängerin war damals schier verzweifelt, wie sie „BILD“ eindrucksvoll schildert: „…Ich habe meinen Therapeuten damals angefleht mir zu versprechen, dass ich irgendwann wieder normal sein würde. Aber was ist schon normal…“  Sarah Connor will diese Erkrankung enttabuisieren. Sie möchte aufmuntern, sich Hilfe zu suchen, zum Beispiel bei dem Verein: „Freundefuersleben.ev“, aber vor allem möchte sie Gesunde sensibilisieren.

Sarah Connor: So krank ist sie wirklich!

So offen wie Sarah Connor hat noch nie ein deutscher Star über seine psychischen Störungen gesprochen. Im SAT.1-Frühstücksfernsehen sagte die Sängerin zu Moderator Benedikt Amara: „Du bist auch der Erste, mit dem ich überhaupt darüber spreche.“ Sarah Connor schrieb für einen geliebten Freund den Song „Stark“ und ließ Ende August die Bombe auf ihrem Instagram-Profil platzen, als sie ihren Fans mitteilte: „Der Song ist für einen Menschen, den ich über alles liebe und der durch eine sehr dunkle Zeit gegangen ist. Depressionen, Selbstmordgedanken, Selbsthass. Ich kenne diese Gefühle selbst. Aber dieses Mal war ich auf der anderen Seite und musste zusehen, wie es einem geliebten Menschen sehr schlecht ging.“ SO offen hat die 41-Jährige noch nie zuvor über ihr Privatleben gesprochen. Jetzt legte sie im SAT.1-Frühstücksfernsehen noch einen drauf. Es ist noch viel schlimmer, als ihre Fans je befürchtet haben. Amara verrät sie: „… Ich kann nur sagen: Depressionen und die Bipolarität meiner Gedanken, meines Wesens, sind schon etwas, was mich mein ganzes Leben beschäftigt. Ich bin auch mit Menschen groß geworden, die damit zu tun haben.“ 

Sarah Connor: Hat sie die Erkrankung vererbt bekommen?

Sarah Connor deutet im Frühstücks-TV an, dass sie mit Menschen groß geworden ist, die damit zu tun haben. Ob sie damit andeuten wollte, dass sie die Erkrankung möglicherweise vererbt bekommen hat, führt sie nicht aus. Dennoch wäre es möglich. Forscher aus der ganzen Welt haben nachweisen können, dass sowohl die Erbanlagen als auch Umweltbedingungen an der Entstehung psychischer Störungen beteiligt sind. Mit Hilfe von Familien-, Zwillings- und Adoptionsstudien sowie molekularbiologischen Laborverfahren haben internationale Wissenschaftler Gene für psychische Störungen wie bipolare Störungen, Depression, Angsterkrankungen oder Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) identifizieren können. Das Ergebnis: Es gibt viele Gene, die zur Krankheitsentstehung beitragen können. Das wissen nicht viele und deshalb werden Diagnosen oft spät oder gar nicht gestellt. Das die Sängerin jetzt derart ehrlich und offen das Thema enttabuisiert ist also ein großer Schritt!

Sarah Connor: Sie leidet auch an Panikattacken!

Sarahs Connors Ehemann Florian Fischer ist auch ihr Manager – sie wird sich sicherlich mit ihm ausgetauscht haben, ob sie das Thema überhaupt in der Öffentlichkeit anpacken sollen. Ohne sein Go, hätte sie es wahrscheinlich nie getan. Aber der „The Voice“-Star weiß auch, dass sie nur so ihren Wunsch für mehr Akzeptanz und einen empathischeren Umgang in der Gesellschaft erreichen kann. So berichtet sie auch, wie sie aus dem Nichts Panikattacken erleidet. Im Frühstücks-TV gibt Connor preis: „Ich war gestern Morgen im Wald mit meinen Hunden und habe eine schöne, gepflegte Panikattacke bekommen. Mitten im Wald. Bei Sonnenschein. Ich hatte keine Ahnung, warum. Ich dachte nur: ‘Was ist das jetzt? Warum kommt jetzt gerade dieses Gefühl?“ Sie erzählt, dass diese Attacken wie eine „alte Bekannte“ oder wie eine „Schwester“ mittlerweile für sie geworden sind. Sie habe gelernt damit zu leben, auch dass diese Angstattacken überall auftreten können, in den unmöglichsten Momenten. Sarah Connor: „Es passiert mir auf der Bühne, beim Autofahren, in Situationen, wo ich nicht weg kann, in einer Menschenmenge oder in einer Schlange.“  Vor so viel Offenheit und Ehrlichkeit können wir nur den Hut ziehen!