Mit gerade mal 14 Jahren landete Sotiria als Ria Schenk ihren ersten großen Hit. Als „Eisblume“ wurde sie 2008 bundesweit ein Star. Doch dann wurde es ruhig um die Sängerin. 2018 veröffentlichte sie ihr erstes Solo-Album „Hallo Leben“. Seitdem ist sie aus der Schlagerwelt nicht mehr wegzudenken. Sotiria hat uns in der Schlager.de-Redaktion besucht und sie hat uns verraten, wie es ist, plötzlich neben Megastars wie Marianne Rosenberg auf der Bühne zu stehen und welche Mädchentipps sie von Maite Kelly bekommen hat.
Dein aktuelles Album „Hallo Leben“ ist ja bereits Dein drittes Album! Erklär das doch mal!
„Genau genommen, ja! Aber als Solo-Künstlerin ist das jetzt mein Debütalbum. Ich habe früher, als ich noch jung war, mit meiner Band als ‚Eisblume‘ bereits zwei Alben veröffentlicht.“
Und wieso die Veränderung? Was war passiert?
„Nach dem zweiten Album haben alle meine Freunde studiert oder eine Ausbildung gemacht. Ich hatte quasi nichts. Bis dahin hatte ich nur Musik gemacht. Und dann hatte ich ein totales Bedürfnis nach Sicherheit. Ich habe mich gefragt, was ist, wenn ich nicht mehr auf die Bühne gehen kann, nicht mehr singen kann oder das alles nichts wird. Dann dachte ich jedenfalls, ich lerne mal was ‚Vernünftiges‘, habe damit meine Eltern glücklich gemacht, habe Wirtschaftskommunikation studiert, habe auch abgeschlossen und gearbeitet. Ich bin auch total froh, dass ich das gemacht habe. Aber ich habe dann auch gemerkt, Sicherheit allein ist dann auch nicht das Wahre. Und dann wollte ich wieder Musik machen und wieder auf die Bühne. Da lagen so fünf bis sechs Jahre dazwischen. Und dann wollte ich auch nicht mehr Eisblume heißen. Ich finde, das klingt komisch, wenn man älter wird und immer noch Eisblume genannt wird, das passt irgendwie nicht. Also habe ich meinen echten Namen genommen.“
Und wieso nun deutscher Schlager?
„Ich bin da gar nicht so festgelegt. Ich saß mit Henning Verlage im Studio, das ist auch der Produzent vom Grafen von Unheilig. Und dann war das einfach ein kreativer Prozess, wir wollten sehen, wo das hinführt. Wir haben einfach Musik gemacht. Mir sind die Texte sehr wichtig, die Message, die Aussage und die Musik soll dann drumherum passen. Und dann ist das Album rausgekommen. Als Künstler steckt man sich da nicht eine Schublade. Ich gehe da nicht konzeptionell ran, ich mache einfach Musik. Und dann durfte ich auf die Schlager-Bühnen, habe Einladungen zu wirklich schönen Sendungen bekommen. Und da bin ich sehr dankbar! Ich will einfach Musik machen und da ist es mir egal, ob ich auf Rockbühnen stehe oder eben in einer Silbereisen-Show! Die Menschen sind alle gleich und ich will niemandem vorschreiben, welche Musik er gern hört.“
Hier geht es zum zweiten Teil des Interviews
Der Graf von Unheilig hat Dein Album produziert und mitgeschrieben. Wie kam denn eigentlich überhaupt die Zusammenarbeit zustande?
„Wir kennen uns schon aus der Eisblume-Zeit. Sein Song ‚Geboren um zu Leben‘ war da gerade sehr bekannt. Wir trafen uns dann ständig auf diversen Veranstaltungen und Fernsehshows, haben ja auch ähnliche Musik gemacht und uns unterhalten. 2016 hat er dann seine Abschlusstour gemacht und war auch unter anderem auch in Berlin. Und da habe ich ihm und auch Henning Verlage gesagt, dass ich eigentlich gern wieder Musik machen möchte. Er war sofort begeistert und meinte, wir machen ein Album zusammen. Er hat ja schon Spaß an Musik, wollte nur eben nicht mehr auf die Bühne. Das war großes Glück. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Der perfekte Zeitpunkt!“
Du bist nun mittlerweile gern gesehener Gast in großen Fernsehshows, wie zum Beispiel bei Florian Silbereisen. Wie ist das so, mit den ganz Großen auf der Bühne zu stehen?
„Ich bin immer sehr aufgeregt! Man sieht bei kleinem Publikum sofort die Reaktion der Menschen. Und bei großen Shows ist es eben auch etwas Besonderes, die vielen Lichter, überall Kameras… Und dann ist es bei solchen Veranstaltungen immer lustig, die Leute zu treffen. Marianne Rosenberg zum Beispiel! Ich bin damit aufgewachsen, meine Mutter hat sie damals hoch und runter gehört und ich dadurch auch. Und auf einmal steht sie neben mir auf der Bühne. Das ist echt cool. Aber die sind auch alles extrem nett und sehr entspannt.“
Dann verrat doch mal eine „Nähkästchen“-Anekdote, die Du mit einem Superstar hinter der Bühne erlebt hast!
„Ich habe mir mal mit Maite Kelly bei einer TV-Show eine Garderobe geteilt. Und da hatte ich eine Bluse an und da drüber einen Overall. Und immerzu ist mir diese Bluse hochgerutscht. Für die Sendung musste ich dann ins Kostüm eingenäht werden, damit die Bluse nicht mehr nach oben rutscht. Das hat Maite mitbekommen und gab mir einen tollen Tipp: Einfach unten einen Body drannähen. Und das habe ich tatsächlich gemacht. Jetzt rutscht die Bluse nicht mehr!“
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Jetzt steht ja auch noch die große Tour an, ne?
„Ja, die Tour kommt im November! Da freue ich mich sehr drauf! Es ist ja immer spannend, alles live auf die Bühne zu bringen. Man muss sich entscheiden, welche Songs man spielt. Meine liebsten Eisblume-Songs werde ich auch singen. Man hat ja nur begrenzte Zeit an einem Abend. Ich bin noch unentschlossen.“
Du hast jetzt Dein Album, eine Tour steht in den Startlöchern – was möchtest Du gern noch erreichen?
„Ich möchte natürlich weiterhin Musik machen! Und mein allergrößter Traum ist, einmal in der Mercedes Benz-Arena zu spielen. Das ist natürlich sehr hochgegriffen, das ist mir klar! Ich brauche kein schickes Auto oder sowas. Aber ich glaube, es ist krass, wenn eine ganze Halle die Songs mitsingt. Das ist Gänsehaut! Das wäre mein Traum!“