Für einen attraktiven Klang von Musik braucht es mehr als eine hochwertige Soundanlage. Damit die Titel der Schlagerstars auch zuhause eindrucksvoll klingen, muss der Platzierung der Boxen Aufmerksamkeit geschenkt werden. Um nur eine Stellschraube der Optimierung zu nennen. Dieser Ratgeber fasst praktische Tipps zusammen, womit sich die Lieblingsmusik bestmöglich in Szene setzen lässt.
Die Klangqualität einer Soundanlage hängt von mehreren Faktoren ab. Als Faustregel gilt: Die drei Elemente Anlage & Lautsprecher, Platzierung und Raumakustik tragen jeweils ein Drittel zur Klangqualität bei. Um einen möglichst guten Klang zu erzielen, müssen alle drei Komponenten in die Optimierung einbezogen werden. Bevor wir auf diese näher eingehen, möchten wir zunächst auf eine günstige Aufrüstlösung für ältere Stereoanlagen hinweisen, die direkten Einfluss auf die Soundqualität hat.
Vernetzung mit Adapter: WLAN-Audio-Adapter sorgen für akustischen Genuss
Moderne WLAN- und Bluetooth-fähige Geräte beugen nicht nur einem unschönen Kabelsalat vor, sie bringen ein Maximum an Komfort ins heimische Wohnzimmer. Schließlich wird die bequeme Steuerung via Smartphone, Tablet und Co. ermöglicht. Unter www.stereoanlage.org wurden die Besonderheiten verschiedener Arten von Stereoanlagen inklusive Produktempfehlungen thematisiert und die Vor- und Nachteile drahtloser Verbindungsmöglichkeitenerläutert. Dabei wird unter anderem auf die Apple Übertragungstechnik AirPlay hingewiesen, die einige Soundanlagen aufweisen. „Diese funktioniert nach demselben Prinzip wie eine WLAN Stereoanlage, greift allerdings auf die Software iTunes zurück“, so der Hinweis des Kaufratgebers. Schlagerfans, die eine Stereoanlage besitzen, welche nicht mit der Schnittstelle AirPlay kompatibel ist, können dies mit einem passenden Adapter ändern. Unabhängig von Apple gibt es außerdem Bluetooth- und WLAN-Audio-Adapter, um alte Soundsysteme fit für das Musikstreaming zu machen. Das Nachrüsten gelingt mit dieser Lösung relativ günstig und ist immer dann sinnvoll, wenn die Bestandsanlage zu schade für den Wertstoffhof ist, aber nicht auf die Vorzüge des digitalen Zeitalters verzichtet werden will. Mit Hilfe von Adaptern verwandeln sich Altgeräte in vernetzte Systeme.
Besonders preiswert sind Bluetooth-Audio-Adapter, die via Kabel mit der Anlage sowie einer Steckdose verbunden werden. Anschließend kann die Vernetzung mittels Bluetooth-Funk erfolgen und die Verbindung zwischen Stereoanlage und Mobilgerät oder einem PC hergestellt werden. Das Problem hierbei ist, dass die Klangqualität zu wünschen übriglassen kann, weil bei Bluetooth oft nicht der moderne Standard AAC-Codec dominiert, welcher Musik fast verlustfrei übertragen kann, sondern veraltete Codecs.
Codecs sind für die Komprimierung von Audiosignalen bei Bluetooth verantwortlich. Sowohl Empfänger als auch Sender müssen den gleichen Codec unterstützen.
Musikliebhaber, die keine großen Ansprüche haben und nur geringe Distanzen überbrücken müssen, werden höchstwahrscheinlich mit Bluetooth-Adapter zurechtkommen. Diejenigen, die mehr Flexibilität und Reichweite genießen möchten, sind mit WLAN-Audio-Adapter besser beraten. Viele können Musik sowohl von Mobilgeräten und Computern wiedergeben als auch aus dem Internet und sich mit mehreren Funklautsprechern sowie Anlagen verbinden. In mehreren Räumen zeitgleich den identischen Titel hören? Mit einem hochwertigen WLAN-Audio-Adapter gelingt das problemlos. Vorausgesetzt alle Gerätschaften greifen auf den gleichen Standard zurück. Für den Klang entscheidend ist, dass bei WLAN höhere Datenratengenutzt und Musik ohne Qualitätsverlust abgespielt werden kann. Als herstellerübergreifend gelten folgende Standards:
- Undok
- Spotify Connect
- Chromcast
Hörabstand und Lautsprecherplatzierung prüfen
Elementar für ein angenehmes Klangerlebnis, ist der Hörabstand. Erst durch die richtige Aufstellung der Lautsprecher und der Auswahl eines sinnvollen Hörplatzes wird gewährleistet, dass der Hörer den Sound authentisch wahrnimmt. Folgende Tipps können bei der Einrichtung helfen:
- Der Abstand der Boxen zu Seitenwänden sollte möglichst identisch sein. Ein Meter gilt als Orientierung.
- Der ideale Abstand zur Rückwand lässt sich schlecht pauschalisieren, weil er von diversen Faktoren abhängt. Je nach Lautsprechersystem wird grob zwischen den drei Lösungen freistehend(ab ca. 80-100 cm Abstand), wandnah(etwa 30-80 cm Abstand) und direkt an Wänden(ca. 10-20 cm Wandabstand) unterschieden. Stehen Boxen zu nah an Wänden oder womöglich direkt in einer Ecke, können sie ihr Potenzial nicht voll entfalten. 50 Zentimeter zwischen Box und Rückwand sind in vielen Fällen das Minimum.
- Seitliche Boxen sollten leicht (zw. 20 und 30 Grad) zum Hörplatz eingewinkelt sein.
- Der Hörabstand hängt von der Lautsprechergröße und der Raumakustik ab. Generell gilt: Bei kleinen Lautsprechern und schlechten raumakustischen Bedingungen ist es besser, den Hörabstand klein zu halten. 150 bis 200 Zentimeter wären ein denkbares Maß. Besonders große Boxen erfordern einen deutlich größeren Abstand für ein erhabenes Klangspektrum. Bis zu vier bis fünf Meter sind durchaus im Rahmen. Eine pauschale Antwort gibt es allerdings nicht. Für eine optimale Einstellung ist Individualität gefragt.
- Hinter dem Hörplatz sollte sich nicht direkt eine Wand befinden. Ist dort offener Raum vorhanden, entsteht ein entsprechend offeneres Klangbild. Lässt sich aufgrund von Platzmangel nicht vermeiden, dass die Rückwand in unmittelbarer Nähe ist, sollte sie akustisch optimiert werden. Ein locker bestücktes Bücherregal an dieser Stelle sorgt dafür, dass Schall nicht direkt zurückgeworfen wird, sondern diffus (unregelmäßig), was wiederum eine natürliche Wahrnehmung fördert.
- Die Hörposition liegt im Idealfall möglichst mittig im Wohnraum. Werden zwei Hauptlautsprecher aufgestellt, sollten sie in Kombination mit dem Hörplatz ein gleichseitiges Dreieck ergeben. Die Distanzen zwischen den Boxen und dem Hörer stimmen überein.
Nachfolgend ergänzende Expertentipps zur Lautsprecheraufstellung. Zwar steht hier das Heimkino im Fokus, für eine saubere Wiedergabe von Musik lassen sich die Ratschläge aber gleichermaßen anwenden.
Raumoptimierung – von Wand bis Teppichboden
Des Weiteren ist es wichtig, dass sich die Umgebung des rechten und linken Lautsprechers möglichst ähnlich ist. Gemeint ist die Oberflächenbeschaffenheit. Sind die Seitenwände neben den Boxen unterschiedlich, also beispielsweise eine Ziegelwand (schallhart) und eine mit poröser Oberfläche (schallweich), kommt es zu teils massiven Abweichungen bei der Wahrnehmung. Während die eine Wand Schall in nahezu sämtlichen Frequenzen reflektiert, schluckt ihn die poröse Oberfläche und trägt so zur Schalldämpfung bei. Befindet sich der Hörer zwischen diesen beiden voneinander abweichenden Klangquellen, kommt es zu einem unausgeglichenen Gesamteindruck. Insbesondere im Bereich der Basswiedergabe wirkt sich die Beschaffenheit von Wänden, Böden und Mobiliar aus.
Zu meiden sind zudem Wandbilder aus Glas, weil sie Schall reflektieren und Flatterechos auslösen können. Ein Hochflor-Teppich minimiert wiederum die frühen Schallreflexionen am Boden, die ansonsten als besonders störend empfunden werden. Außerdem sollten geeignete Abstellflächen beziehungsweise Halterungen für die Lautsprecher Verwendung finden. Spezielle Gestelle verbessern die Klangqualität. Für wenige Euro sind am Markt Absorberfüßeerhältlich, die Schwingungen ableiten und Geräte beziehungsweise Boxen entkoppeln. Derartige Extras sind günstig, begeistern aber mit teilweise klar hörbaren Effekten.
Optionen zur Korrektur akustischer Nachteile
Da sich Abweichungen der akustisch relevanten Umgebung von Lautsprechern in privaten Räumlichkeiten oft unvermeidbar sind, können unter anderem Vorverstärker zur Raumanpassungbeitragen und als Schlüsselkomponente einer Soundanlage avancieren. Als Beispiel dient der Trinnov Amethyst. Ebenfalls hilfreich, kann die Anwendung einer Software zur Messung der Töne im Frequenzspektrum zwischen 20 Hertz und 20 Kilohertz sein. Hierfür wird ein Mikrofon dort aufgestellt, wo sich der Hörer für gewöhnlich am liebsten aufhält. Die Software nimmt die Daten auf, „wertet sie aus und manipuliert bei der Wiedergabe der Musik die Töne so, dass sie am Hörplatz etwa so ankommen, wie sich das der Toningenieur bei der Produktion der Musik vorgestellt hat“, so die Erklärung des Redakteurs Marco Dettweiler der Frankfurter Allgemeinen in einem Artikel zur Raumkorrektur unter www.faz.net. Die Verarbeitung und Anpassung der Signale erfolgt in Echtzeit zwischen CD- oder Netzwerkspieler sowie Verstärker, der mit den Boxen verbunden ist.