Philipp Godart – Der Vollblutmusiker
wurde im beschaulichen Dreiländereck des Saarlandes geboren. Wenige hundert Meter trennen sein Elternhaus von der französischen und der luxemburgischen Landesgrenze, wo er seine frühe Kindheit mit seinen Eltern und einem jüngeren Bruder verbrachte. Musik mochte er schon immer und sog bereits als Kleinkind alle Musik um sich herum auf: die Beatles, Pink Floyd, Simon & Garfunkel, Cat Stevens… Alles, was seine Eltern hörten, und was RTL Radio und SWF3 so hergaben: Er sang immer mit. Wenn es ihn richtig packte, wurde getrommelt – bevorzugt auf dem großen Persileimer aus Mutters Waschküche. Im Alter von sechs Jahren begann schließlich die musikalische Ausbildung klassisch mit der Blockflöte. Auch Singen stand stets hoch im Kurs. Philipp war bei Schulchor, Theater-AG oder Blockflötengruppe stets mit voller Freude dabei. Ob . Die Bühne war schon als Kind sein Ort. Nach der Scheidung seiner Eltern suchte Philipp (damals 9) in der Musik ein Ventil für die Verarbeitung dieser Trennung. Als seine Tante eines Tages mit ihrer Gitarre im Wohnzimmer saß, gab es plötzlich kein Halten mehr: Philipp wollte Gitarre lernen und nahm fortan Unterricht bei einer alteingesessenen Gitarrenlehrerin im Ort, wo er alles lernte – von Klassik bis Pos. Mit Begeisterung übte Philip täglich stundenlang, vor allem aber spielte und schrieb er bereits ab der ersten Gitarrenstunde seine eigenen Songs. Auf Deutsch oder in zartestem Kinder-Englisch.
Als 10-Jähriger gründete er seine erste Band
Nach wenigen Monaten gründete Philipp schließlich seine erste Band – mit gerade einmal zehn Jahren: „No Panic on the Titanic“ setzten sich aus Philipp und seinem Sandkastenfreund Alexander am Persileimer-Schlagzeug zusammen. Die beiden Zehnjährigen luden im Sommer zu ihren ersten Konzerten auf der heimischen Gartenterrasse ein und spielten die Beatles, die Prinzen und eigene Songs. Mit dem Schulwechsel zum Gymnasium begann ein neues musikalisches Kapitel. Philipps Chorleiter entdeckte seine Stimme. So folgten im Anschluss an die Schulchorproben prompt kostenlose Gesangstunden. Dadurch stand Philipp mit elf Jahren als Solist mit Chor und Orchester auf der Bühne vor mehreren Hundert Zuhörern. Er sang Musicalhits und große Werke der Popmusik, lernte aber auch den Chorgesang kennen und schätzen. Mit zwölf Jahren folgte zusätzlich zur Gitarre und zum Chor Klavierunterricht. Klassischer Unterricht bei einer Professorin aus den USA. An Hausaufgaben und Lernen für die Schule war kaum noch zu denken. Dadurch, dass Philipps Mutter seit der Scheidung mittags nicht mehr Zuhause war, bestand der Nachmittag aus dem immer gleichen Ablauf: Schultasche in die Ecke, Essen machen für sich und seinen Bruder und anschließend Gitarre üben, Klavier üben und Songs schreiben. Glücklicherweise fiel Philipp das Lernen in der Schule leicht, so konnte er ohne großen Aufwand mithalten. Als die Gitarrenlehrerin im Ort Philipp schließlich nichts mehr beibringen konnte, wechselte er zur E-Gitarre. Bei einem Jugendlichen aus dem Nachbarort wurde Philipp in den großen Geheimnissen des Rock’n‘ Roll unterwiesen. Ab hier gab es kein Halten mehr! Das Taschengeld wurde gespart, Sparschweine geschlachtet und in Equipment investiert. Eine Tante schenkte ihm schließlich einen alten E-Bass, womit sich Philipp autodidaktisch beschäftigte. Als in der Parallelklasse des Gymnasiums beim gemeinsamen Sportunterricht schließlich ein Junge offenbarte, dass er Schlagzeug spiele, gründeten sie gemeinsam ihre erste Rockband. Weitere Bandmitglieder fanden sich schnell und man probte eigene Songs und Coversongs. Große Bühnen folgten schnell.
Der erste öffentliche Auftritt als Vorgruppe fand auf einem der größten Stadtfeste der Region vor gut 500 Leuten statt. Philipp und seine Mitstreiter waren damals zarte vierzehn Jahre alt. Im selben Jahr zogen er und seine Familie nach Saarburg, Rheinland-Pfalz. Durch die Sängerin der Schülerband wurde schließlich die Band ihres Vaters auf Philipp aufmerksam. Die beiden Herren Günther und Armin spielten seit Jahren in einer Unplugged-Band und waren gerade im Begriff sich von ihrem Gitarristen zu trennen. Man lud schließlich Philipp zur Probe ein. Für Philipp eine große Chance und ein Spaziergang, da er seit seinen ersten Gehversuchen auf der Gitarre ein Faible für Oldies entwickelt hatte. So kannte er alle Titel. Die Band hatte ein Repertoire bestehend aus Titeln der Beatles, Rolling Stones, Cat Stevens, The Kinks u.v.A. Doch damit nicht genug. Durch sein intensives Selbststudium war Philipp im Stande, Arrangements zu schreiben und hatte schnell eine Vision für die Band. Er brachte den Schlagzeuger seiner Schülerband in die Gruppe. Von da an war das Konzept erfolgreich: zwei Herren Anfang Vierzig spielen gemeinsam mit ihren beiden sechzehnjährigen Söhnen (so dachte man) eine Mischung aus Oldies und modernen Songs, nur mit akustischen Instrumenten und mehrstimmigem Gesang. Ein voller Erfolg! Die Band mauserte sich zu einem gut gebuchten Act, bei dem Philipp die musikalische Leitung übernahm. Es folgten einige erfolgreiche Jahre mit mehr als fünfzig Auftritten jährlich, eigenem Technikteam, einem kleinen Tourbus, verschiedenen Programmen und Bühnenauftritten auf so ziemlich jedem Weinfest zwischen Mosel, Saar und Rhein. Mit siebzehn, achtzehn Jahren war dies zum Abitur ein Segen, zumindest finanziell. Philipp und seine Band waren ständig mit Proben beschäftigt oder auf Tour, sehr zum Leidwesen der schulischen Leistungen. Auch der Instrumentalunterricht blieb dadurch auf der Strecke. Aber mit zwei Bands, erfolgreichen Tourneen mit einem Beatles-Unplugged- und einem Chritsma-Unplugged-Programm über drei Jahre spielte sich Philipp schnell in die Oberliga der Trierer Musikszene. Auf einmal war Philipp so etwas wie der Musical-Director einer etablierten Band, schrieb die Noten für seine Schülerband, gestaltete das Programm und hatte neben der Schule 30-50 Auftritte pro Jahr zwischen 2003-2009, darunter kleine Tourneen mit ausverkauften Hallen mit einer Christmas-Tour, ihrem Best-Off-Unplugged-Programm und einem Beatles-Tribute. So entstanden diverse Folgejobs zur Unterstützung anderer Bands.
Beim „Stadtgespräch“-Bandprojekt
Philipp hatte sich in der Szene einen Namen gemacht. Neben dem Abitur studierte Philipp dann kurze Zeit Jazz-Gitarre in Luxemburg. Doch der Weg nach Luxemburg und die vielen Verpflichtungen in Bands, Proben und in der Schule machten das Vorhaben unmöglich. Philipp musste das Studium abbrechen, um sich auf sein Abitur zu konzentrieren. Nach dem Abitur folgte der Zivildienst in einer Tageseinrichtung für schwererziehbare Kinder. Eine tolle Zeit, die Philipp nach Ablauf der neun Monate freiwillig auf vierzehn Monate verlängerte. Während des Zivildienstes ergab sich ein neues Bandprojekt, ausschließlich mit eigenen Stücken. Ein weiteres Wunderkind der Trierer Szene hatte von Philipp gehört, umgekehrt natürlich auch. So trafen sich beide und stellten schnell fest, dass dies eine tolle Zusammenarbeit werden könnte. Man gründete schließlich die Band „Stadtgespräch“: moderner Rock mit deutschen Texten. Philipp investierte jede freie Minute in Texte, Melodien und Proben, wenn er nicht abends mit seinen alten Bands probte oder an den Wochenenden spielte. Die alte Schülerband hatte – wie die meisten Schülerbands – das Abitur leider nicht überlebt, da fast alle in eine andere Stadt gezogen waren, um zu studieren. Mit „Stadtgespräch“ sollte es nun weiter gehen.
Studium und Übernahme des Musikgeschäfts
Ein Weg führte einen Teil der Band schließlich zur Aufnahmeprüfung an die Popakademie in Mannheim. Die private Universität war damals noch recht neu und gerade groß im Kommen. Philipp belegte einige Kurse parallel zum Zivildienst und dem späteren Studium der Sozialpädagogik, doch es hat für ein Studium leider zeitlich einfach nicht gereicht. Zu viele Termine in Trier, zu viele Bands machten es einfach unmöglich, zwischen Mannheim und Trier zu pendeln. Inspiriert durch die Arbeit mit Kindern und wohl auch dadurch, dass Philipp bereits seit seinem zwölften Lebensjahr stets privat Unterricht für Gitarre und Klavier gegeben hatte, wählte er den „seriöseren“ Weg des Studiums der Sozialpädagogik in Trier. Er wollte etwas Vernünftiges lernen. Doch kurz nach Studienbeginn kam das Angebot, im lokalen Musikgeschäft in Trier sechs Tage die Woche zu arbeiten. Als Verkäufer und Lehrer für Gitarre und Bass mit einer Festanstellung war Philipp sich sicher, hier die richtige Entscheidung zu treffen. Das war es auch. Angeschlossen an ein Musikgeschäft kamen die Schüler fast von alleine und so konnte Philipp bequem Kontakte zur gesamten Trierer Musikszene knüpfen. Mit 21 Jahren übernahm er schließlich die pädagogische Leitung der Musikschule, was zwangsläufig dazu führte, dass das Studium darunter litt. Philipp war immer weniger an der Uni und immer mehr im Musikgeschäft, im Proberaum oder auf der Bühne. So brach er das Studium der Sozialpädagogik nach vier Semestern ab, um sich ganz auf das Musikgeschäft und seine Musik zu konzentrieren. Mit Erfolg! Nach zweieinhalb Jahren bot der Ladenbesitzer Philipp die Übernahme des Musikgeschäfts an. Das war eine große Herausforderung und eine wichtige Entscheidung… Nach reiflicher Überlegung entschied sich Philipp dagegen, das komplette Geschäft zu übernehmen. Bereits als Jugendlicher hatte er sich bei seinem ersten Besuch unsterblich in die Stadt Köln verliebt und beschlossen, eines Tages dort zu leben. Das sollte nun der geeignete Zeitpunkt sein. Er verließ Trier 2009 um nach Köln zu ziehen. Nun galt es allerdings, wieder ganz von Vorne anzufangen. Den Start in Köln machte Philipp als Instrumentallehrer. Zwei Musikschulen gaben ihm von Anfang an die Chance, sich zu beweisen. Schnell steigerte Philipp seine Schülerzahlen und nach wenigen Monaten hatte er sich einen Schülerstamm in Köln erarbeitet. Auch Bands waren schnell gefunden. Philipp stieg in der nordrhein-westfälischen Coverszene der Top40-Bands ein. Hochzeiten, Schützenfeste, Stadtfeste, Firmenfeiern, all das zählte nun zu seinem Repertoire.
Musikschulleitung und „TourBus – Wir bringen Musik an deine Schule!“
2010 übernahm Philipp schließlich die stellvertretende Schulleiterfunktion der Musikschule Weilerswist. Bis 2012 war Philipp ein wichtiger Teil dieser kleinen, städtischen Musikschule. Zeitgleich gründete er – bedingt durch seinen sozialpädagogischen Hintergrund – die Firma „TourBus – Wir bringen Musik an deine Schule!“. Konzept war es, mit dem Aufkommen der vielen Ganztagsschulangebote, Musikpädagogische Konzepte für den Offenen Ganztag an Schulen zu entwickeln und durchzuführen. Bis 2013 hat Philipp das auch im Großraum Köln mit vier Mitarbeitern und zahlreichen Partnern realisiert. Viel Arbeit, viele Schüler und viel Verantwortung sind seit dem Umzug nach Köln vergangen.
Höhen und Tiefen im jungen Leben
Umso plötzlicher und unvermittelter kam der Tod von Philipps Vater im Sommer 2011. Von heute auf morgen war alles anders. Philipp war schon seit Monaten am Limit, hatte 134 Schüler pro Woche, Verantwortung für zahlreiche Mitarbeiter und viele Ideen. Doch das Ausruhen und die Ideale blieben schon lange auf der Strecke. Als Philipp sich nun um die Beerdigung und die Erbschaft kümmern musste, kam es, wie es kommen musste: Aus den Symptomen, die sich in Trier bereits durch Black-Outs, Kopfschmerzen und Sehstörungen geäußert hatten, wurde ein Burn-Out. Philipp sollte kürzer treten, sein Leben ändern. Parallel zu seiner Hochzeit 2012 entschied er sich schließlich, sich selbstständig zu machen und seine Schüler in eigenen Räumen in Köln zu unterrichten. Ein eigenes Tonstudio zum Arbeiten und Unterrichten wurde in der Nähe der berühmten Maarwegstudios (ehemals EMI) in Köln gefunden. Doch von Ruhe keine Spur. Schnell lernte er neue Partner aus der Musikszene kennen, mit denen er sich von nun an wieder mehr auf das Schreiben und Produzieren konzentrierte. Es folgten Zusammenarbeiten mit RTL, Sat1, VOX und Peter Brings… Auf den Bühnen ging es ebenfalls weiter:
Vocalschule Estill-Family
Nach der frühen Trennung von seiner Frau 2014 rutschte Philipp immer tiefer in die Top40-, Cover- und Galaszene. Auch für Werbejingles hat Philipp seine Stimme gegeben und ist seit 2015 fester Bestandteil des Kölner Karneval als Teil einer Sitzungskapelle. Seit 2013 spielte Philipp zwischen 70 -120 Auftritte pro Jahr in Deutschland, Luxemburg, Belgien, Holland, Frankreich und der Schweiz, war als Sänger auf Kreuzfahrt (MS Europa) und für zahlreiche Großkunden auf der Bühne. Seit 2014 unterrichtet Philipp nicht mehr und ist ausschließlich als Sänger und Gitarrist auf den Bühnen unterwegs. Auch bildete Philipp sich 2013 und 2014 gesanglich bei Vocalcoaches aus den USA (Ken Tamplin, Robert Lunte) weiter und gehört seit 2014 zur Estill-Family, einer modernen funktionalen Vocalschule aus dem Musicalbereich. Als fester Bestandteil der deutschen Coverszene wollte es Philipp 2016 schließlich erneut wissen. Er schickte seine eigenen Songs an den Popkurs in Hamburg, bekam aber leider keine Zusage für eine Teilnahme. Auch die Plattenfirmen lehnten seine Anfragen ab. Enttäuscht und ein wenig frustriert wandte sich der nun Dreißigjährige per Elekctronic-Press-Kit an hundert Produzenten in Deutschland mit dem Aufruf: „Junger, sehr erfahrener Sänger ist bereit zu allen Schandtaten!“ Auf der Liste als Philipps Top-Favoriten standen die Produzenten der Hafenstudios Andernach. Die Jungs hatten in den letzten Jahren bekannte Künstler wie Heino, Thomas Anders, No Angels, Joey Heindle u.v.a. produziert. Was als Versuch gedacht war, entpuppte sich als goldrichtig: Ausgerechnet die Hafenstudios meldeten sich auf Philipps Bewerbung hin mit einem fertigen Konzept im Gepäck.
Nach 20 Jahren Bühnenerfahrung erscheint sein Debütalbum
Nun ist seit wenigen Wochen das Debütalbum fertig aufgenommen und gemischt. Im nächsten Schritt stehen nun Verhandlungen mit Plattenfirmen und eine Veröffentlichung 2018 an! Das Schlageralbum beinhaltet zehn eigene Songs und bewegt sich im modernen Popschlager. Eingängige Melodien, wunderschöne deutsche Texte, tanzbare Lieder. Vertreten wird Philipp Godart seit März 2017 exklusiv durch die Go GmbH und ist seitdem hauptsächlich als Solist mit verschiedenen Programmen bestehend aus Partyhits, Schlagersongs, seinen eigenen Titeln, kölschen Liedern und großen Christmas-Songs auf den Bühnen.
In Wahlheimat Köln singt er auch in der kölschen Mundart
Philipp Godart lebt seit 2009 in Köln. Der Sänger ernährt sich seit zweieinhalb Jahren vegan, ist politisch aktiv und engagiert sich in diversen Vereinen für den Umwelt- und Tierschutz. Mehrmals im Jahr gibt er Seminare zum Thema „Selbstständigkeit und Entrepreneurship als Künstler“ für junge Rapper, Musiker und Tänzer in Köln und gibt hier sein Wissen als Profimusiker weiter. Philipp treibt regelmäßig Sport, geht gerne ins Kino und ins Museum, reist und kocht viel und gerne.
Schlager.de traf Philipp zum Exklusivinterview, was man sich hier in voller Länge anschauen kann: