Prinz Harry
IMAGO/Nancy Kaszerman

Prinz Harry: Das Enfant terrible der britischen Königsfamilie

  • Vollständiger Name: HRH Prince Henry Charles Albert David, Duke of Sussex, Earl of Dumbarton, Baron Kilkeel; genannt Prince Harry
  • Geburtsdatum: 15. September 1984
  • Sternzeichen: Jungfrau
  • Geburtsort: London
  • Größe: 1,86 Meter
  • Ausbildung: Offiziersausbildung an der Royal Military Academy Sandhurst, Hubschrauberpilot bei der britischen Luftwaffe
  • Beruf: Chief Impact Officer bei der Coaching-Firma BetterUp, Kommissionsmitglied am Aspen Institute (Förderung von wertebasierter Führung)
  • Partnerin: seit 2018 verheiratet mit Meghan Markle
  • Kinder: Archie Harrison Mountbatten-Windsor (geboren 2019), Lilibet Diana Mountbatten-Windsor (geboren 2021)
  • Wohnort: Montecito, Kalifornien (USA)

Prinz Harry: Kindheit und Lebenslauf

Der zweite Sohn von Prinz Charles (geboren 1948) und Prinzessin Diana (1961 – 1997) kam am 15. September 1984 im St Mary’s Hospital im Londoner Stadtteil Paddington zur Welt. Bereits im Vorschulalter wusste Harry, dass er für die Familie und damit für den Buckingham Palast stets eine ganz andere Rolle spielen würde als sein zwei Jahre älterer Bruder William. In der royalen Erbfolge nimmt Prinz Harry Rang Sechs ein – vor ihm rangieren sein Vater sowie sein Bruder und dessen Kinder Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis. Der rothaarige Enkel von Königin Elisabeth II. wird die Königskrone wohl niemals tragen – was sich sogar zu einer frühen Namensänderung widerspiegelt: Seinen eigentlichen Taufnamen Henry teilt Dianas jüngerer Spross mit einer ganzen Reihe einstiger englischer Könige. Weswegen die Welt den künftigen Herzog von Sussex als Prinz Harry kennen- (und letztlich auch lieben) lernte.

Militärische Laufbahn

Im Gegensatz zu seinem älterem Bruder fühlte sich Prinz Harry auf der Schulbank ausgesprochen fehl am Platze. Überglücklich ließ er die Schule im Jahr 2005 hinter sich und schrieb sich zur Offiziersausbildung an der Royal Military Academy Sandhurst ein. Dem Beispiel seines Bruders folgend, der hier einige Jahre zuvor als William Wales gedient hatte, verzichtete Prinz Harry während des Militärdienstes auf die Anrede mit Adelstitel. Von Mitte Dezember 2007 bis Ende Februar 2008 schließlich nahm Prinz Harry an Fronteinsätzen im südlichen Afghanistan teil. Aus Sicherheitsbedenken wegen der Gefahr von Terroranschlägen auf das Regiment bewahrten der Palast und die Verantwortlichen in der Armee Stillschweigen über den Einsatz des Queen-Enkels. Als die Presse schließlich doch Wind davon bekam, wurde Prinz Harry nach Hause beordert. In den folgenden Jahren absolvierte er die Ausbildung zum Hubschrauberpiloten der britischen Luftwaffe. 2015 schied Prinz Harry aus der Armee aus. Die Zeit beim Militär legte den Grundstein seines bis heute andauernden Engagements für kriegsversehrte Soldaten.

Dirty Harry: Die Flegeljahre

Der stets ein wenig verstrubbelte wirkende königliche Rotschopf zierte die Titelseiten der Boulevardpresse weitaus häufiger, als es dem Buckingham Palast lieb sein konnte. Drogen, Alkohol, Sexparties – der junge Prinz nahm alles mit und schlug immer wieder über die Stränge. Zwei Kostproben seines ausschweifenden Stils: 2005 erschien er auf einer Kostümparty als General Rommel mit Hakenkreuz-Armbinde; ein Fauxpas, den ihm die Regenbogenpresse lange nicht verzeihen wollte (der ebenfalls eingeladene Prinz William hatte sich übrigens als Wildkatze verkleidet). Den letzten großen Aufreger dieses Stils bescherte er der Presse und dem Königshaus 2012 von Las Vegas aus. Während einer Partie Strip-Billard mit ein paar jungen Damen entstanden Fotos des nackten Prinzen, der es gerade noch schaffte, seine Kronjuwelen (wie die „Sun“ begeistert titelte) mit den Händen abzudecken.

Prinz Harry und die Liebe

Dass der „Robbie Williams des Adels“ seine Freiheiten als Zweitgeborener voll ausschöpfte, nahm dem attraktiven Junggesellen auf Dauer niemand übel – wohl nach dem Motto „So läuft das eben, wenn ein Royal sich die Hörner abstößt“. Umso erstaunlicher wirkt die Tendenz des Party-Prinzen, mehrjährige Liebesbeziehungen zu pflegen (wenn auch im On-Off-Stil), wie etwa mit Chelsy Davy von 2004 bis 2011 oder anschließend mit Cressida Bonas, die bis 2014 regelmäßig an seiner Seite zu sehen war. Letztere erzählte später, sie habe die ständige Beobachtung nicht ertragen, unter der sie als Freundin des populären Royals stand. Zudem hätten ihr die Selbstsucht zu sehr zu schaffen gemacht, die Harry – wenn auch aus seiner tiefen Verletztheit heraus – an den Tag legte. Mit Meghan Markle begegnete Prinz Harry schließlich der Frau, die seinen Dämonen die Stirn bieten konnte. Die zunächst heimliche Liaison mit der drei Jahre älteren US-amerikanischen Schauspielerin mündete Ende 2017 in eine Verlobung. Ein halbes Jahr später durfte die Welt sich an einer royalen Traumhochzeit erfreuen.

Prinz Harry: Kindersegen und Umzug nach Kalifornien

Es sollte nicht lange dauern, bis das Eheglück von Megan Markle und Prinz Harry durch Kinder vervollständigt wurde. Knapp ein Jahr nach der Hochzeit wurde Prinz Harry Vater eines Sohnes; Archie Harrison Mountbatten-Windsor kam am 6. Mai 2019 zur Welt. Wenig wurden die von Anfang an existierenden Spannungen zwischen dem Ehepaar und dem Buckingham Palace unübersehbar. Anfang 2020 sagte sich die junge Familie von der royalen Verwandtschaft los und verließ Großbritannien, um nach Kanada und, etwas später, nach Los Angeles zu ziehen. Mittlerweile leben Prinz Harry und Meghan Markle im kalifornischen Montecito. Töchterchen Lilibet Diana Mountbatten-Windsor wurde am 4. Juni 2021 geboren.

Prinz Harry: Das alles verändernde Interview

Bis zum Bruch des Herzogs und der Herzogin von Sussex mit dem Königshaus boten Prinz Harry und Prinz William stets das Bild eines – nicht zuletzt durch den frühen Tod der Mutter – eingeschworenen Bruderteams, bei dem sich jeder blind auf den anderen verlassen konnte. Das änderte sich spätestens mit dem „Skandalinterview“ von Meghan und Harry mit der US-amerikanischen Talkmasterin Oprah Winfrey im März 2021. In der weltweit ausgestrahlten Sendung beklagte sich das Paar unter anderem über die Gefühlskälte der königlichen Familie und die verächtliche, rassistische gefärbte Haltung des Hofes gegenüber der afroamerikanischen Herkunft Meghans. Seither berichteten die Medien unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise über eine wachsende Entfremdung der Brüder bis hin zu handfesten Feindseligkeiten hinter verschlossenen Türen. Dass Prinz Harry und Prinz William bei der Beerdigung ihres Großvaters Prinz Philip im April gemeinsam hinter dem Sarg her schritten, ließ auf den Beginn einer Versöhnung hoffen. Angeblich jedoch kam es bei der anschließenden Trauerfeier im Familienkreis zu lautstarken, unversöhnlichen Auseinandersetzungen. Prinz Harry flog kurz nach dem Begräbnis wieder nach Kalifornien zu seiner damals hochschwangeren Frau. Der Graben zwischen dem Duke of Sussex und der übrigen Königsfamilie vertiefte sich weiter, als er sich für Oprah Winfreys Doku-Reihe „The Me You Can’t See“ („Das Ich, das du nicht siehst“) bei seiner Psychotherapie filmen ließ. Unter anderem warf Prinz Harry seinem Vater Charles vor, den durch den Unfalltod der Mutter traumatisierten Söhnen niemals wirklich zur Seite gestanden, sondern sie im Gegenteil kaltherzig im Stich gelassen zu haben. Das nächste Mal wird Harry seiner königlichen Verwandtschaft am 1. Juli begegnen, wenn zum 60. Geburtstag der so früh verstorbenen Prinzessin Diana ihre Statue im „Sunken Garden“ Kensington Palasts enthüllt wird.

Prinz Harry: Sein Engagement für Menschlichkeit

Prinz Harry und Meghan mögen dem britischen Königshaus bis auf Weiteres den Rücken gekehrt haben; ähnlich wie einst seine Mutter setzt der Duke of Sussex sich jedoch unbeirrt weiter für die Verbesserung der Lebensbedingungen sozial Benachteiligter. Dazu gehören unter anderem eine karitativen Stiftung in Lesotho, die Prinz Seeiso Bereng Seeiso und Prinz Harry für Kinder einrichteten, deren Eltern an HIV-/AIDS erkrankten beziehungsweise starben. 2014 rief er die „Invictus Games“ ins Leben, eine paralympische Sportveranstaltung für kriegsversehrte Soldaten. Die wohltätige „Archewell Foundation“, ein 2021 gegründetes Gemeinschaftsprojekt von Prinz Harry und Meghan, hat sich zum Ziel gesetzt, „kulturelle Veränderungen“ durch die „Macht des Mitgefühls“ in Gang zu bringen.
Prinz Harry

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