Sie ist letztens erst 75 Jahre alt geworden und feiert demnächst ihr 60. Bühnenjubiläum. Die Vielseitigkeit von Dagmar Frederic ist fast nicht zu toppen: Sängerin, Schauspielerin, Moderatorin, Tänzerin – Sie ist eine Entertainerin, wie es im Buche steht. Und während ihrer langen Bühnenkarriere haben auch die ganz großen Unterhaltungskünstler wie Heinz Quermann, Helga Hahnemann, Roy Black […]
Dagmar Frederic
Steckbrief:
- Bürgerlicher Name: Dagmar Elke Schulz
- Geburtsdatum: 15. April 1945
- Geburtsort: Eberswalde
- Ausbildung: Apothekenhelferin
- Beruf: Sängerin, Entertainerin
- Familienstand: seit 2002 verheiratet mit Dr. Klaus Lenk
- Kinder: eine Tochter
- Sternzeichen: Widder
- Wohnort: Berlin
Dagmar Frederic – Mehr als die „Valente des Ostens“
Sie selbst mag diese Ost/West – Unterscheidung gar nicht, sieht sich als „Dagmar aus Deutschland“. Caterina Valente war jedoch damals ihr großes Vorbild, durch sie fand sie den Weg auf die Bühne, wurde zur Entertainerin! Niemand kam an den verschiedenen Unterhaltungssendungen des ehemaligen DDR-Fernsehens vorbei, in denen Dagmar Frederic schon damals mit Gesang und Tanz, schauspielerischen Einlagen und komödiantischem Talent das Publikum bezauberte. Jeder kannte ihren Namen.Beginn der Karriere/Erfolg in der DDR
Nach ihrem ersten Auftritt 1961 in ihrer Heimatstadt Eberswalde, absolvierte sie zunächst eine Lehre zur Apothekenhelferin. Zeitnah im Anschluss begann Dagmar Gesangsunterricht bei Peter Wieland zu nehmen, der damals bereits an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ unterrichtete. Diese Zusammenarbeit war in vielerlei Hinsicht sehr erfolgreich – zum einen ergab sich während dieser Zeit der Künstlername von Dagmar aus dem Musical „My Fair Lady“, dessen Musik von Frederick Loewe stammt. Peter Wieland schlug vor, lediglich die Schreibweise zu ändern und den Vornamen als Nachnamen zu verwenden. Der Name Dagmar Frederic sollte von Stund an bald in aller Munde sein. Zum anderen entwickelte sich zwischen Dagmar und Peter auch eine lange Liebe, die 1977 mit einer Heirat besiegelt wurde. 1981 erhielten beide gemeinsam den Nationalpreis der DDR. Der Erfolg von Dagmar Frederic war unaufhaltsam – sie brillierte als Solokünstlerin, war mit dem Eberswalder Unterhaltungsorchester Max Reichelt unterwegs und trat von 1969 bis 1975 regelmäßig an der Seite von Siegfried Uhlenbrock auf. Beide eroberten mit dem Titel „Du hast gelacht“ ein unglaublich breites Publikum. Im Jahre 1969 gewann Gaby Seyfert, die Tochter der legendären Eiskunstlauftrainerin Jutta Müller, die Weltmeisterschaft im Eiskunstlaufen in den USA für die DDR und bezauberte das Publikum mit einem Showtanz zu eben diesem Titel und trug ihn buchstäblich in die Welt hinaus!
Bei internationalen Wettbewerben gehörte Dagmar Frederic oft zu den Gewinnern, holte Preise nach Hause – so zum Beispiel (in der Geschichte dieses Festivals einmalig für Deutschland) den „Goldenen Orpheus“ 1981 in Bulgarien, aber auch in Polen, China, Österreich und vielen anderen Ländern räumte sie durch ihre Kombination aus Anmut, Eleganz und Stimmgewalt ab.
Ab 1973 präsentierte Dagmar Frederic regelmäßig die großen Shows des DDR Fernsehens – „Ein Kessel Buntes“, „Serenade bei Kerzenschein“, „Musik, die Ihnen Freude bringt“, die Sendung zur Wahl der „Fernsehlieblinge“ sind nur einige davon. 1984 wurde ihr die Ehre zuteil, den traditionsreichen Friedrichstadtpalast in Berlin nach dessen Neubau musikalisch wiederzueröffnen.
Nach der Wende
In den Samstagabend-Sendungen mit Dieter-Thomas Heck und Heinz Schenk war Dagmar sofort nach der Wende ein gern gesehener Gast. Diese beiden ganz großen Urgesteine der Fernsehunterhaltung haben für sie quasi „goldene Brücken“ gebaut, denn sie waren einfach schon seit vielen Jahren von der Vielseitigkeit und dem Können „der Frederic“ überzeugt! Und da sie bereits zu DDR – Zeiten die Fernsehzuschauer in ganz Deutschland eroberte, wurde sie gerade nach 1989 in der ARD und dem MDR gern für die ganz große Samstagabend – Unterhaltung besetzt. Ob „Meine Show“ oder „Sommermelodie“ – Dagmar sang und tanzte sich in die Herzen des Publikums. Zusammen mit Dénes Törzs – als westdeutscher Moderator bekannt – besiegelte Dagmar Frederic auch unterhaltungstechnisch die „Einheit“ und präsentierte von 1991 an tatsächlich 12 Jahre lang die somit „gesamtdeutsche“ Sendung „Wünsch dir was“. Von 2001 bis 2009 war sie fester Teil der „Elblandfestspiele“ in Wittenberge und hat hier mit immer wechselnden Kollegen/Innen moderiert und gesungen u. a. Dagmar Berghoff, Max Schautzer, Reiner Süß u.v.a. Mit ihrer bezaubernden Art führte sie 2005 auch durch das berühmte „Klassik Open Air“ auf dem Gendarmenmarkt in Berlin. Bei den Beelitzer Festspielen 2013 in der Spargelstadt Beelitz glänzte Dagmar als hinreißende Rössl – Wirtin Josepha Vogelhuber und zeigte hier wieder eine breite Palette ihres Könnens. Ob Moderation, Gesang oder Tanz – sie beherrscht ihr Handwerk perfekt und wurde mit den Jahren zu einer Ikone der Unterhaltungsbranche. Keines ihrer großartigen Talente hat sie bis heute verloren, mehr noch: Sie wurden im Laufe ihrer nunmehr fast 60 Bühnenjahre vervollkommnet! Sie singt immer noch wunderbar – kann irgendwie alles: Musical, Operette, Schlager, man konnte sie lange Zeit als humorvolle und charmante Radiomoderatorin bei Radio Paloma (2008 bis 2011) und Radio B2 (2012 bis 2015) erleben. Auch als äußerst facettenreiche Schauspielerin hat sie im Magdeburger „Theater in der Grünen Zitadelle“ (2016 bis 2018) und bei den Schlossgartenfestspielen 2015 in Neustrelitz in 12 Vorstellungen (übrigens ganz ohne Zweitbesetzung!) als „Dolly“ die Zuschauer immer wiederrestlos begeistert. 2019 findet Dagmar Frederic erneut den Weg zum Musical: „Mein Freund Bunbury“ heißt das Stück aus den 60ern, in dem sie das Publikum nicht nur mit Gesang, sondern auch mit schauspielerischen Fähigkeiten in ihren Bann zieht. Ihr Gesicht spricht Bände, sie verkörpert überzeugend DIE Lady Bracknell, zeichnet ein Bild der damaligen aristokratischen Gesellschaft – nach dem Motto: Mehr Schein als Sein. Und man nimmt es ihr ab! So wie alles in ihrem Leben!
Ihr Geheimnis?! Offenheit und Aufgeschlossenheit allem Neuen gegenüber, die Fähigkeit, sich in andere hinzuversetzen, Kritikfähigkeit, die sie sich bewahrt hat! Sie ist im Gegensatz zu einigen anderen Künstlern tatsächlich „nahbar“, geht mit der Zeit. Ihre Präsenz auf der eigenen Facebookseite regt Diskussionen an, bei denen sie anderen Meinungen niemals aus dem Weg geht. Sie hadert nicht damit, dass ihr die großen TV-Auftritte mittlerweile verwehrt bleiben. Im Gegenteil – sie sprüht vor Lebensfreude und Energie und überträgt diese auf ihr Publikum und wird auch heute noch mit frenetischem Beifall auf vielen Bühnen dieses Landes gefeiert.
Die innere Zufriedenheit, die entstanden ist, weil sie mit ihrem wundervollen Mann Klaus verheiratet ist, das Glück, eine liebevolle Beziehung zu ihrer großartigen Tochter zu haben, die zwar nicht in die musikalischen Fußstapfen ihrer Mutter getreten ist, aber dennoch ein erfülltes Leben führt und nicht zuletzt die innige Liebe zu ihrem Hund als wichtiges Familienmitglied – all diese Dinge bilden die stabile Basis für die Liebe und Hingabe zu ihrem Beruf, denn sie strahlt von innen heraus, ist zufrieden, glücklich und einfach angekommen in ihrem Leben.
Von ihrer Stärke und der persönlichen Zufriedenheit gibt sie gern ab: Als Schirmherrin des Cottbuser Hauses der McDonald’s Kinderhilfe seit 1997 und des Wohnprojekts Undine des Sozialwerks des Demokratischen Frauenbundes in Berlin – Lichtenberg unterstützt sie seit 2002 Menschen, die gerade nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. 2017 wurde sie mit dem „SMAGO Award für humanitäres Engagement und künstlerische Vielseitigkeit“ ausgezeichnet – wenn eine Künstlerin diese Ehre verdient hat, dann Dagmar Frederic!
Bücher:
1995 „Ich kann nun mal nicht lügen“ Verlag Michael Jung
2005 „Schürt das Feuer“ Verlag Schwartzkopf & Schwartzkopf
Veröffentlicht inNews
Dagmar Frederic – 75 Jahre und kein bisschen leise
Dagmar Frederic
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