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Roland Kaiser gesteht: „Das würde mir heute nicht mehr passieren“

Was Ruhm mit ihm machte: Roland Kaiser über Erfolg und den Moment, als ihn selbst die Familie nicht mehr erkannte.

© IMAGO/Future Image

Roland Kaiser präsentiert seine Wachsfigur in Berlin

Schlagerlegende Roland Kaiser ist in Berlin, um seine Wachsfigur zu präsentieren. Wir sind vorbeigekommen und durften fragen, wie die Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und dem Team von Madame Tussauds war.

Viele träumen davon, irgendwann einmal so erfolgreich zu sein wie Roland Kaiser. Doch was viele vergessen: Erfolg verändert einen – manchmal mehr, als einem lieb ist. Auch Roland selbst musste das schmerzhaft erfahren. In der MDR-Doku „Legenden – Die Roland Kaiser Story“ spricht der Sänger offen darüber, wie sehr ihn seine frühen Erfolge geprägt und manchmal auch entgleisen lassen haben.

Wie Roland plötzlich ein anderer wurde

Mit gerade einmal 30 Jahren zählte Roland Kaiser bereits zu den größten Schlagerstars Deutschlands. Der Junge aus Berlin-Wedding, der ursprünglich mal Pilot werden wollte, hatte nach einem Elvis-Cover plötzlich einen Plattenvertrag in der Tasche. Ronald Keiler wurde zu Roland Kaiser – und damit zum Dauergast in TV-Shows und Musiksendungen. Der schnelle Ruhm stieg ihm damals nicht nur zu Kopf, er veränderte auch seinen Charakter.

Kaum wiederzuerkennen: Der junge Roland bei der Hitparade! Foto: imago images / United Archives

„Das war sehr schwierig“, erinnert sich Kaiser. Seine Familie erkannte ihn kaum wieder. Sie hatten das Gefühl, er sei abgehoben, nicht mehr derselbe – als hätte er ihre Welt verlassen. Nur mit seinem Cousin Wolfgang hielt er in dieser Zeit noch Kontakt.

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„Das macht was mit einem“

Was parallel zu seinem Ruhm ebenfalls stieg: sein Kontostand. Und den zeigte er auch. Roland Kaiser wirkte in dieser Phase arrogant. Sein Entdecker Gerhard Kämpfe findet klare Worte: „Wenn man populär wird und man holt einen 20-Jährigen aus dem normalen, bürgerlichen Leben, und plötzlich jubeln einem 8000 Menschen zu – das macht was mit einem.“ Auch Schlagerkollege Bernhard Brink erinnert sich: „Roland war nicht ganz einfach.“



Selbstkritisch sagt der 73-Jährige heute: „Jeder ist gefährdet, sich selbst zu wichtig zu nehmen.“ Damals war er überzeugt, mit allem Erfolg zu haben – ganz egal, was er machte. Seine klare Einschätzung heute: „Das würde mir heute nicht mehr passieren.“

Der Kaiser hat dazugelernt und genau das macht ihn heute so nahbar.